LernenDuftstoffe steigern Lernerfolg

Der wiederholte Einsatz von Duftstoffen kann helfen, neu Gelerntes im Schlaf besser zu speichern, so eine neue Studie.

rosen und rosenblätter auf einem holztisch
A. Schütz/Thieme

Rosenduft verhalf den Proband*innen zu besseren Lernerfolgen, konnte das Vergessen jedoch nicht verhindern.

Gerüche können den Lernerfolg erhöhen, wenn sie während des Lernens und später erneut während des Schlafs präsentiert werden. Das ist seit einigen Jahren bekannt.

Nun haben Freiburger Forscher*innen gezeigt, dass die Erinnerungsleistung besonders steigt, wenn der Duft über mindestens drei Tage und Nächte eingesetzt wird. Allerdings zeigte sich auch, dass der Duft zwar das Lernen vereinfacht, aber späteres Vergessen nicht verhindert.

Rosenduft effektiv beim Schlafen, Lernen und Vokabeltest

Jessica Knötzele, Erstautorin der Studie, führte mit 183 erwachsenen Versuchspersonen ein Online-Experiment durch. Den Proband*innen wurden verschlossene Briefumschläge geschickt, die entweder Rosenduftgranulat oder Papierschnitzel enthielten. Die Versuchspersonen bekamen Anweisungen, wann sie die geschlossenen Umschläge während des Lernens von Japanisch-Vokabeln, des Schlafens oder während des finalen Vokabeltests wo platzieren sollten.

Verglichen wurden die Vokabeltest-Ergebnisse der Gruppen mit Duftstoff in allen Phasen (Lernen, Schlaf und Test) mit Testergebnissen, bei denen während einer oder mehrerer Phasen statt Duftstoffen nur Papierschnitzel in den Umschlägen waren.

„Die Versuchspersonen zeigten einen deutlich größeren Lernerfolg, wenn der Duft sowohl während des Lernens, des Schlafens als auch während des Vokabeltests zum Einsatz kam“, sagt Knötzele. Der Unterschied im Duft-gestützten Lernerfolg steigerte sich über die drei Tage. „Einschränkend muss man jedoch sagen, dass der Duft zwar beim Lernen hilft, jedoch das anschließende Vergessen nicht verhindern kann“, so Knötzele.

Erkenntnisse sind alltagstauglich

Der Duft wirkte auch, wenn er die ganze Nacht vorhanden war. Das mache die Erkenntnisse alltagstauglich, so Kornmeier. Dieser Befund habe sich schon in der ersten Studie gezeigt konnte noch einmal bestätigt werden. Bisherige Studien waren davon ausgegangen, dass der Duft nur während einer besonders sensiblen Schlafphase vorhanden sein darf.

Da diese Schlafphase aber nur durch eine aufwändige Messung der Hirnaktivität mittels Elektroenzephalogramm (EEG) im Schlaflabor ermittelt werden kann, war die Erkenntnis bisher nicht alltagstauglich.

Quelle: Universitätsklinikum Freiburg

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