AromatherapieMit Aromatherapie die Stimmung aufhellen

Ätherische Öle können Körper und Geist beleben. Vertreiben Sie mit Aromatherapie den „Winter-Blues“.

Rosmarin Öl Gefäß dekoriert mit Pflanze und Blüte.
Esin Deniz/stock.adobe.com

Rosmarin wirkt als ätherisches Öl kreislaufanregend und durchblutungsfördernd.

von Andrea Gündling

Inhalt

Was sind ätherische Öle?

Qualität ätherischer Öle

Wie kommen die ätherischen Öle in den Körper?

Anwendungsformen der Aromatherapie

Gut zu wissen

Wenn die Tage kürzer werden, beginnt für viele Menschen eine besonders schwierige Zeit. Ist es nass, kalt und dunkel, kann die Stimmung schon mal im Keller sein. Wichtig ist es nun, so oft wie möglich an die frische Luft zu gehen und jeden Sonnenstrahl zu genießen, um etwas Vitamin D zu tanken. Auch wenn es nur ein paar Minuten Spaziergang sind, hilft es, Glückshormone auszuschütten.

Aber auch mit Aromatherapie lässt sich der „Winter-Blues“ vertreiben. Ätherische Öle erzeugen positive Gefühle, hellen die Stimmung auf und rufen Erinnerungen und Bilder an den Sommer hervor.

Düfte umgeben uns in jedem Augenblick unseres Lebens. Viele davon nehmen wir nicht bewusst wahr, dennoch haben sie stärker als jeder andere Sinneseindruck Einfluss auf unser Verhalten und unsere Gefühle.

Was sind ätherische Öle?

Ätherische Öle sind organische Stoffwechselprodukte. Kleinste Öltröpfchen werden in den Öldrüsen bestimmter Pflanzen gebildet. Sie sind nicht wasserlöslich und verflüchtigen sich vollständig bei Raumtemperatur. Bei der Anwendung ätherischer Öle zu Massagezwecken mischt man diese in „fette Öle“ wie z. B. Mandelöl. Hochwertige, kaltgepresste, native Pflanzenöle dringen leicht in die Haut ein und unterstützen deren Schutzfunktion. Spannungsgefühle und Irritationen verschwinden aufgrund der Rückfettung. So fühlt sich die Haut zart und glatt an.

Qualität ätherischer Öle

Ätherische Öle lassen sich auch künstlich herstellen. Dann spricht man von sogenannten naturidentischen Ölen. Diese im Labor hergestellten Öle, die für die menschliche Nase praktisch nicht von natürlichen ätherischen Ölen zu unterscheiden sind, haben eine gänzlich andere Zusammensetzung als natürliche Öle und dürfen deshalb nicht für therapeutische Zwecke verwendet werden.

Demzufolge ist bei der therapeutischen Verwendung eines ätherischen Öls unbedingt auf hochwertige Qualität zu achten. Auf dem Etikett des Öls sollten folgende Angaben enthalten sein:

  • 100 % reines ätherisches Öl und die Chargennummer

  • deutscher und lateinischer Name der Pflanze

  • das Ursprungsland

  • der Pflanzenteil, aus dem das Öl gewonnen wurde

  • das Gewinnungsverfahren

  • die Anbauweise

Wie kommen die ätherischen Öle in den Körper?

Die Nase meldet die Duftinformationen unserem Gehirn, genau genommen dem limbischen System. Dieser Teil des Gehirns gehört zur Steuerzentrale des vegetativen Nervensystems. Je nach Duftstoff werden hier Botenstoffe, sogenannte Neurotransmitter, ausgeschüttet, die die Emotionen und Stimmungen steuern und beeinflussen. Es ist wissenschaftlich belegt, dass Düfte stärker als jeder andere Sinneseindruck Einfluss auf unser Verhalten und unsere Gefühle haben. Ist ein bestimmter Geruch einmal im Gehirn abgespeichert, kann er das ganze Leben wiedererkannt werden. Zudem wirken sie auf indirektem Weg über Haut und Schleimhäute auf unseren Körper ein.

Aufgrund ihrer lipophilen Eigenschaften werden ätherische Öle leicht von Haut und Schleimhäuten resorbiert. So werden sie über den Blutkreislauf ins Gewebe und zu den einzelnen Organen transportiert.

Anwendungsformen der Aromatherapie

  • in der Duftlampe

  • als Wannenbad

  • als Waschzusatz in der Körperpflege

  • als Massageöl

Ausgewählte ätherische Öle zur Stimmungsaufhellung

  • Benzoe Siam – entspannend, beruhigend, vermittelt Geborgenheit

  • Bergamotte – psychisch ausgleichend, angstlösend, antidepressiv

  • Lavendel fein – ausgleichend, nervenstärkend

  • Basilikum – aufmunternd, entspannend, nervenstärkend

  • Neroli – energetisch ausgleichend, stimmungsaufhellend

  • Osmanthus – stimmungsaufhellend, stabilisierend

  • Grapefruit – belebend, durchblutungsfördernd

  • Zeder – beruhigend, harmonisierend

  • Rosmarin – kreislaufanregend, durchblutungsfördernd

Raumduft für die Duftlampe

Etwas Wasser in das Schälchen der Duftlampe füllen, 2–8 Tropfen ätherisches Öl dazugeben und das Teelicht anzünden.

Mischung für gute Laune

  • 3 Tropfen Basilikum

  • 3 Tropfen Bergamotte

  • 2 Tropfen Benzoe Siam

Wichtig: Beduften Sie einen Raum nicht den ganzen Tag über. Dreimal täglich für ca. 20 Minuten ist ausreichend. Vor und nach dem Beduften bitte gut lüften.

Vorsicht

Es ist darauf zu achten, dass das ätherische Öl nicht zu heiß wird, weil sich dann seine Inhaltsstoffe verändern und schädlich werden können. Nie eine brennende Kerze unbeaufsichtigt lassen. Eine gute Alternative bietet der Duftstein aus Terrakotta. Das Öl verdunstet bei Raumtemperatur, ohne dass dafür eine Wärmequelle erforderlich ist.

Wannenbad

Eine besonders intensive Wirkung haben ätherische Öle in einem Vollbad. Denn hier werden sie über die Haut und über die Atemwege zur gleichen Zeit aufgenommen. Es sind absolut entspannende Momente für Körper und Seele.

Mischung Entspannung pur

  • 3 Tropfen Lavendel fein

  • 3 Tropfen Bergamotte

  • 2 Tropfen Grapefruit

  • 2 Tropfen Zeder

Tipp: Die ätherischen Öle in einem Emulgator, z. B. einem halben Becher Sahne, 1 EL Honig oder 1 EL pflanzlichem Öl (süßes Mandelöl) auflösen.

Nach dem Einlaufen des Badewassers die Mischung langsam zugeben.

Morgenmüdigkeit

Teilbad im Waschbecken:

5 Tropfen Rosmarin mit Emulgator in kaltes Wasser geben. Arme so weit wie möglich ins Wasser eintauchen und etwas bewegen.

Mischung für ein Massageöl/Körperöl
  • 4 Tropfen Bergamotte

  • 3 Tropfen Neroli

  • 2 Tropfen Basilikum

  • 1 Tropfen Osmanthus

In 50 ml Mandelöl mischen und das gewünschte Körperteil massieren oder einreiben.

Ruhen Sie nach der Massage und atmen Sie die Düfte ein!

Tipp: Entnehmen Sie die erforderliche Menge des Massageöls und wärmen es etwas an, z. B. indem Sie das Schälchen auf die Heizung stellen.

Achtung

Bergamotteöl erhöht die Lichtempfindlichkeit der Haut. Dafür ist der Inhaltsstoff Furokumarin verantwortlich. Nach Auftragen auf die Haut empfiehlt es sich, diese nicht direkt ultravioletter Strahlung z. B. in der Sonne oder im Solarium auszusetzen, da dies zu phototoxischen Hautreaktionen führen kann!

Gut zu wissen

Bewahren Sie Aromaöle und hergestellte Mischungen stets in dicht verschlossenen braunen Fläschchen an einem kühlen Ort auf.

Tragen Sie ätherische Öle niemals unverdünnt auf die Haut auf.

Bei Säuglingen, Kindern und Schwangeren ist die Auswahl ätherischer Öle eingeschränkt. Nicht alle Öle sind hier geeignet. Lassen Sie sich vor Gebrauch von einer Fachkraft beraten!

Andrea Gündling M.Sc.
Gesundheitswissenschaftlerin, Ernährungstherapeutin und Heilpraktikerin