MobbingCyber-Mobbing unter Jugendlichen stark angestiegen

Die Sinus-Jugendstudie zeigt: Im Vergleich zum Vorjahr stieg die Zahl der von Cybermobbing betroffenen Jugendlichen von 43 auf 52 Prozent an.

Mädchen schaut auf Smartphone, Sprechblasen mit Mobbingnachrichten
K. Oborny/Thieme

Die aktuelle Sinus-Jugendstudie, im Auftrag der BARMER durchgeführt, zeigt einen Anstieg von Cyber-Mobbing unter deutschen Jugendlichen. Im Vergleich zum Vorjahr stieg die Zahl der Betroffenen von 43 Prozent auf 52 Prozent an. Dies geht aus Befragungen von rund 2.000 Jugendlichen zwischen 14 und 17 Jahren hervor, die von September bis Anfang Oktober durchgeführt wurden.

Nicht nur nimmt die Häufigkeit von Cyber-Mobbing zu, sondern auch die Zahl der persönlich Betroffenen steigt kontinuierlich an. Über 16 Prozent der befragten Jugendlichen gaben an, selbst Opfer von Cyber-Mobbing geworden zu sein, ein Anstieg um zwei Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Cyber-Mobbing - Tortur für Betroffene

Prof. Dr. med. Christoph Straub, Vorstandsvorsitzender der BARMER, warnt vor den gravierenden Folgen von Cyber-Mobbing: "Cyber-Mobbing ist kein Kavaliersdelikt, sondern kann für die Betroffenen zur Tortur werden. Es ist eine alarmierende Entwicklung, dass diese Form des Mobbings bei Jugendlichen immer weiter zunimmt."

Besonders besorgniserregend ist, dass 15 Prozent der Betroffenen angaben, keinerlei Hilfe bei Cyber-Mobbing-Attacken erhalten zu haben. Obwohl dieser Wert im Vergleich zu den Vorjahren gesunken ist, bleibt er immer noch zu hoch.

Anti-Social-Media

Die Sinus-Jugendstudie zeigt auch, dass 52 Prozent der Betroffenen Cyber-Mobbing über WhatsApp erlebt haben, gefolgt von TikTok und Instagram mit 34 bzw. 33 Prozent. Die Angriffe manifestierten sich hauptsächlich in Form von Beleidigungen (74 Prozent), gefolgt von der Verbreitung von Gerüchten und dem Ausschluss aus Gruppen. Besonders gravierend war das Posten von peinlichen Bildern und Videos, das von 32 Prozent der Betroffenen beklagt wurde.

"Jede Form von Cyber-Mobbing kann die Betroffenen massiv belasten. Deshalb ist eine niedrigschwellige Hilfe auch so wichtig. Die Opfer dürfen nicht allein gelassen werden", betont BARMER-Chef Straub. Der niedrige Prozentsatz von lediglich 28 Prozent der Jugendlichen, die keinerlei Erfahrungen mit Cyber-Mobbing gemacht haben, unterstreicht die Dringlichkeit von Präventionsmaßnahmen und Unterstützungssystemen für betroffene Jugendliche.

Quelle: BARMER

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