ErkältungskrankheitenNase voll – was hilft bei Sinusitis?

Besonders in der kalten Jahreszeit sind Nasennebenhöhlenentzündungen häufig. Hilfe ist durch ätherische Öle möglich. Sie wirken keimhemmend, schleimlösend und entzündungshemmend.

Frau bereitet eine Inhalation vor.
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Sekretolytisch wirksame ätherische Öle sind als Helfer prädestiniert

von Eliane Zimmermann

In der feucht-kühlen Jahreszeit kommt der menschliche Organismus mit vielen unterschiedlichen pathogenen Keimen in Kontakt. Ist das Immunsystem gut aufgestellt, bleibt es meist bei einem banalen Schnupfen, der von Husten und Bronchitis begleitet sein kann. Bei manchen Menschen führen Krankheitsepisoden, die z.B. von Influenza- oder Coronaviren ausgelöst wurden, zu weiteren Beschwerden, insbesondere, wenn Bakterien sich die Nasennebenhöhlen als gemütliches Zuhause ausgesucht haben. Eine feucht-warme, dunkle und wenig durchlüftete Umgebung finden Streptokokken, Pneumokokken und andere Keime unwiderstehlich.

Krankheitsbeginn einer HNO-Infektion

Jede HNO-Infektion beginnt an einer Oberfläche des Epithels: Mikroorganismen setzen sich an den Schleimhautepithelien fest. Durch ölige Pflege dieser sensiblen Körperstellen kann dieser Mechanismus evtl. verzögert oder gar verhindert werden. Bei einer Infektion hilft es, die mukoziliäre Clearance zu steigern, damit das immer mehr verkeimende zähflüssige Sekret schnell wieder abgesondert werden kann. Für diese Unterstützung sind etliche ätherische Öle prädestiniert. Es handelt sich um natürliche Vielstoffgemische mit eindeutig nachgewiesener Dosis-Wirkungsbeziehung, die genau deswegen eine Multitarget-Wirkung auslösen.

Stark geschwollene Schleimhäute, welche bei bestimmten Konstitutionstypen durch übermäßigen Konsum von Milchprodukten generell anfällig für Sinusitis sein können, laden Krankheitskeime geradezu ein. Auch Polypen bilden perfekte Verstecke. Dann ist nicht nur die Nase „voll“, sondern auch alle „Nebenräume“ sind verstopft und verursachen Druckgefühle bis hin zu schweren Kopfschmerzen. Bei Eiterherden nah am Gehirn ist schnellstmögliche Abhilfe vonnöten. 

Drei große Gruppen von ätherischen Ölen kommen zur Behandlung einer Sinusitis in Frage. Sie erfüllen gleichzeitig die Hauptkriterien, die wir von einer ganzheitlichen Begleitung erwarten. Sie wirken

  • sekretolytisch, 
  • antiinflammatorisch 
  • und keimwidrig.

Eucalyptol als mögliche Hilfe bei viralen Infekten

Eucalyptol, auch 1,8-Cineol oder nur Cineol genannt, wurde bereits vor vor über 30 Jahren von konventionell denkenden Medizinerinnen und Medizinern angewendet. Der Inhaltsstoff ist sehr gut untersucht: Mitte Oktober 2023 waren bei der großen Datenbank PubMed 145 Studien zu Eucalyptol/Cineol zu finden, davon 17 Arbeiten zu Eucalyptol/Cineol bei Sinusitis.

1,8-Cineol ist ein bicyclisches Monoterpenoxid, das meistens unter dem Namen Eucalyptol zu finden ist. Es ist in zahlreichen freiverkäuflichen Arzneimitteln enthalten.

Im Anfangsstadium von „Erkältungskrankheiten“ gehören bei viral bedingten, entzündlichen Atemwegserkrankungen vor allem der oberen Atemwege diverse Phytopharmaka zur Behandlungsroutine der ersten Wahl. Zu diesen Produkten zählen die Eucalyptolkapseln.

Der Namensgeber Eucalyptus globulus wie auch Eucalyptus radiata bestehen genau so wie Ravintsara (Cinnamomum camphora Ct.Cineol) fast nur aus diesem stark sekretolytisch wirkenden Stoff. Auch Cajeput (Melaleuca leucadendra var. cajeputi), Niaouli (Melaleuca viridiflora), Myrte türkisch (Myrtus communis Ct. Cineol), Kardamom (Elettaria cardamomum), Lorbeer (Laurus nobilis), Rosmarin (Salvia rosmarinus) und der „Spanische Majoran“ (eine Thymianart namens Thymus mastichina) enthalten je nach Herkunft und Chemotyp bis zu 50 % Eucalyptol. Zu den „Geheimtipp-Ölen“, welche in der französischen und englischen Aromatherapie gerne bei HNO-Beschwerden empfohlen werden, zählen Saro (Cinnamosma fragrans) und Fragonia (Agonis fragrans), welche 30 bzw. 42 % davon enthalten. 
Auch das oft mit Lavendelöl verwechselte Speiklavendelöl (Lavandula latifolia) kann stolze 43 % dieses Nasenhöhlen-Befreiers enthalten.

Wirkung von Eucalyptol

Die Substanz Eucalyptol wird meistens aus einigen wenigen der circa 600 Eukalyptus-Arten gewonnen. Da sie nach oraler Anwendung hauptsächlich über die Lungen ausgeschieden wird, entfaltet sie auf diesem Weg ihre antiinflammatorische und sanft keimwidrige Wirkung genau am richtigen Zielort. Denn auf diese Weise kommt Eucalyptol in direkten Austausch mit den auf den Schleimhäuten der Atemwege befindlichen Krankheitskeimen. 

Es vermindert dabei auch die Hypersekretion und die Bildung von Ödemen. Mehrere klinische Studien vom Team von Prof. Uwe Juergens an der Universität Bonn konnten dies an Patienten mit entzündlichen Atemwegsbeschwerden wie Asthma und COPD zeigen (Juergens et al. 2022).

Eucalyptol wirkt zusätzlich sekretomotorisch und steigert die abtransportierende Tätigkeit der Zilien. Die bronchospasmolytische Wirkung konnte in einer kontrollierten Studie an Asthmapatienten gezeigt werden (Juergens et al. 2003). Menschen mit Neigung zur Sinusitis, die regelmäßig unterschiedlichen Druckverhältnissen ausgesetzt sind, können durch die rechtzeitige Einnahme von Eucalyptolkapseln von ihren auf die Flugreise folgenden Druckkopfschmerzen befreit werden. Die Eucalyptolkapseln sollten circa 1 Tag vor dem Flug bis 2 Tage nach dem Flug eingenommen werden.

Eucalyptolkapseln können auch prophylaktisch von vorerkrankten, älteren Menschen zu Beginn eines banalen Schnupfens eingenommen werden, damit die Gefahr einer Sekundärinfektion, insbesondere der Nasennebenhöhlen, eingedämmt wird. Dieses Molekül stört gemäß einer neuen Studie sogar die Membranintegrität des Methicillin-resistenten Staphylococcus aureus und reduziert durch induzierten oxidativen Stress die Aggressivität des Keimes (Merghni et al. 2023). 

In einer Studie mit Sinusitis-Patienten wurden Eucalypolkapseln mit einem häufig empfohlenen pflanzlichen Sinusitis-Medikament verglichen. Das bekannte Referenzpräparat enthält: Eisenkraut, Enzianwurzel, Gartensauerampferkraut, Holunderblüten sowie Schlüsselblumenblüten. Das Cineol-Medikament zeigte sich insgesamt und auch bei unterschiedlichen Einzelsymptomen dem Produkt der Mitbewerber überlegen (Tesche et al. 2008).

Wirkung auf das SARS-CoV-2 Virus

In einer “In Silico-Studie” (Übersicht, Zusammenfassung und Bewertung mehrerer Studien) wurde 2022 analysiert, wie sich Eucalyptol auf das SARS-CoV-2 Virus auswirkt. Die berechneten Parameter deuteten auf eine effektive Bindung von Eucalyptol an SARS-CoV- 2-Proteinase hin. Die Forscher vermuten, dass Eucalyptol ein potenzielles Behandlungspotential darstellen könnte, um als SARS-CoV- 2 Mpro-Inhibitor zu wirken. Es sind jedoch weitere Forschungsarbeiten erforderlich, um ihre potenzielle medizinische Verwendung zu untersuchen (Sharma & Inderjeet 2022).

Wirkung bei chronischer Rhinosinusitis

Auch bei einer chronischen Rhinosinusitis mit Beteiligung von Nasenpolypen kann das entzündungshemmende Eucalyptol helfen. In einer aktuellen Studie wurde untersucht, ob dieses Molekül nach oraler Verabreichung über den Darm und den Blutkreislauf in das Nasengewebe gelangt. Für die Extraktion, den Nachweis und die Quantifizierung von 1,8-Cineol in Gewebeproben von Nasenpolypen von 30 Patienten wurde eine hochempfindliche, auf Gaschromatographie und Massenspektrometrie basierende Methode entwickelt und validiert. Die Daten zeigten einen hochempfindlichen Nachweis von 1,8-Cineol in nasalen Gewebeproben nach 14-tägiger oraler Verabreichung von 1,8-Cineol vor einer chirurgischen Behandlung. Es gab keine signifikante Korrelation zwischen den gemessenen 1,8-Cineol-Konzentrationen und dem Körpergewicht bzw. dem BMI der untersuchten Patienten. Die Daten dieser Arbeit deuten nach dessen oraler Verabreichung auf eine systemische Verteilung von Eucalyptol im menschlichen Körper hin (MacKenzie et al. 2023). 

Antibakterielle Wirkung von Eucalyptol

Wie inzwischen bekannt sein sollte, können weitere Bestandteile von ätherischen Ölen die Integrität der Zellwände zahlreicher Keime stören, sodass diese eine hervorragende Unterstützung sein könnten, wenn die Wirkung von Antibiotika nachzulassen droht (Beier et al. 2022). Von einigen Naturdüften ist bekannt, dass sie die Effluxpumpen mancher Keime behindern und auch die Bildung der β-Lactamase wird unterbunden. Auch das Quorum sensing, die Gemeinschaftskommunikation von Bakterien, kann durch etliche Bestandteile von ätherischen Ölen empfindlich gestört werden (Zimmermann 2022). Somit kann die Gefahr eines verschleppten Schnupfens mit folgender chronischer Sinusitis deutlich reduziert werden (Yap et al. 2014). 

In diesem Fall ist zusätzlich zur Einnahme von Eucalyptolkapseln eine 2x tägliche Inhalation zu empfehlen (siehe Kasten). Wenn keine Möglichkeit der herkömmlichen Wasser-in-Schüssel-Methode besteht, kann auch jeweils ein Tropfen des präferierten Naturduftes auf ein Papiertaschentuch getropft werden und für circa 2 Minuten tief inhaliert werden.

In diesem Zusammenhang sind auch selbst zu befüllende Inhalierstifte praktisch, da die sehr medizinischen Düfte noch nach Belieben mit frischen Zitrusdüften oder waldigen Nadelbaumdüften ergänzt werden können. 

Grundmischung zur Inhalation bei Erkältungskrankheiten

  • 45 Tropfen Ravintsara, Cajeput oder Eucalyptus radiata (oder jeweils 15 Tropfen)
  • 45 Tropfen Thymian Ct. Linalool
  • 25 Tropfen Fichtennadel, Latschenkiefer oder Weißtanne

Anwendung 1: Ätherische Öle in einem 5 ml Braunglasfläschchen sanft mischen. Von der Mischung 1-2 Tropfen in eine Schüssel mit 2-3 l heißem Wasser (nicht kochend) geben. Vorsichtig das Gesicht mit geschlossenen Augen über den aromatischen Dampf halten und tief einatmen, ein- bis zweimal täglich anwenden.

Anwendung 2: Je 3 Tropfen der Mischung auf die Enden des Zellstoffröllchens eines befüllbaren Inhalierstiftes träufeln und diesen verschließen. Mehrmals täglich einige Minuten öffnen und tief einatmen. Anschließend den Inhalierstift  wieder verschließen.

Thymian als bewährter Helfer bei den unterschiedlichsten Infektionen

Thymianöl ist ein weiterer Naturduft mit starker Affinität zu Infektionen der Atemwege. Die Thymianpflanze bildet je nach Standort unterschiedliche chemische Schwerpunkte aus. In Meereshöhe bildet sie vor allem stark keimwidrige, jedoch auch schleimhautreizende Phenole: Thymol und Carvacrol. Um diese Art Thymianöl handelt es sich meistens, wenn keine weitere Spezifikation in Studien und Rezepturen angegeben wird. 

Weiter oben, also unter deutlich mehr UV-Einstrahlung, bildet die Thymianpflanze reichlich der deutlich sanfter wirksamen Monoterpenalkohole: Linalool, Geraniol und Thujanol. Diese Thymianöle werden für Kinder und empfindliche Erwachsene empfohlen: Sie duften wesentlich feiner, fast blumig und greifen trotz immer noch deutlich antiseptischer Wirkung die Schleimhäute weniger an. Erfahrene Aromatherapie-Nasen können den Unterschied dieser sog. Chemotypen durch kurzes Schnuppern feststellen. 

Neben Thymol, Carvacrol und Linalool in unterschiedlichen Anteilen enthalten Thymianöle das Monoterpen p-Cymen, das alleine betrachtet nicht besonders keimwidrig wirkt, jedoch den Weg für die aggressiveren Moleküle öffnen kann (Hyldgaard et al. 2012). Naturbelassene ätherische Öle sind als perfekt komponierte Vielstoffgemische allen möglichen isolierten (oder gar synthetischen) Substanzen zur Verhinderung von schweren Infektionen vorzuziehen. 

Fertige Zubereitungen aus Thymian gibt es sowohl für die topische Anwendung (Brust- und Nasensalben sowie Badezusätze) als auch für die Einnahme (Erkältungssäfte). Der Inhaltsstoff Linalool und auch das gesamte Spektrum der Inhaltsstoffe des Thymians können die Zilienschlagfrequenz auf das Doppelte des Normalwertes steigern, also zähes Sekret aus der Nase und aus den Nebenhöhlen abtransportieren (Olivieiro et al. 2016).

Eine Mischung aus einem Thymianöl  mit einem der eucalyptol-haltigen Öle ergibt eine hilfreiche Salbe, die auf Wangen und Stirn aufgetragen werden kann. Die Mischung eignet sich auch für stark wärmende und lindernde Inhalationen.

Schnelle Einreibung bei Erkältungskrankheiten

  • 5 Esslöffel natives Bio-Kokosfett
  • 5 Tropfen Ravintara oder Eucalyptus radiata
  • 5 Tropfen Thymian Ct. Linalool
  • 1 Tropfen Benzoe-Extrakt

Das Kokosfett in ein sehr sauberes Schraubglas (z.B. Konfitürenglas) geben und es sanft im Wasserbad oder auf einem Heizkörper schmelzen lassen (nicht stark erhitzen!). Das geschmolzene Fett abkühlen lassen und die ätherischen Öle gut untermischen. Nachdem die Masse vollständig abgekühlt ist, das Konfitürenglas gut verschließen. Mehrmals täglich eine erbsengroße Menge neben, unter und ggf. in der Nase, auf den Wangen und auf der Stirn sanft auftragen. 

Waldbaden für Zuhause befreit die Atemwege

Fast jeder medizinische Badezusatz für Erkältungskrankheiten enthält erhebliche Anteile an Nadelölen. Diese als befreiend empfundenen Walddüfte werden aus den Zweigen und Nadeln der Gattungen Pinus (Kiefern), Abies (Tannen) und Picea (Fichten) destilliert. Etliche Ölanbieter führen zudem das leicht zitronig duftende Douglasien- oder das holzige Lärchenöl. Selten wird das Öl aus den stark duftenden Zweigen der Hemlocktanne (Tsuga canadensis) angeboten. Grundsätzlich bestehen diese Öle hauptsächlich aus alpha- und beta-Pinen in unterschiedlichen Anteilen sowie aus Limonen und Bornylacetat. Ein Cocktail aus kleinen Anteilen weiterer schmerzlindernd und entzündungshemmend wirksamen Monoterpenen machen Nadeldüfte zu beliebten Helfern bei Sinusitis, um weniger heftig auf zähes Sekret wie eucalyptolhaltige Öle einzuwirken. In Studien mit dem japanischen Waldbaden (shinrin-yoku) konnte gezeigt werden, dass Nadeldüfte sich positiv auf die Immunlage auswirken.
Da die Grundrichtung dieser Duftgruppe ähnlich ist, sollte ein individuelles Lieblingsöl ausgesucht werden. 

Sanfte Harze und Rosenhydrolat lindern Sinusitis Beschwerden insbesondere nachts

Harzdüfte können sich sehr positiv auf den Heilungsprozess von Sinusitis auswirken. Es kann sich um alkoholische Extrakte oder destillierte Öle handeln. Hervorzuheben ist der extrem lecker-vanillig duftende Benzoe-Extrakt (Styrax tonkinensis), der für Entspannung sorgt und gleichzeitig für seine wundheilende Wirkung anzuwenden ist. Auch der erst vor wenigen Jahren bekannter gewordene Copaivabalsam (Copaifera officinalis, auch Copaiba genannt) fand seinen Weg in die Aromatherapie. Insbesondere wenn es um Linderung von entzündlichen Symptomen geht, ist dieser preiswerte und holzige Duft unschlagbar. Denn er besteht zur Hälfte aus β-Caryophyllen, welches deutlich antiinflammatorisch wirkt, zudem ist er hervorragend verträglich, auch für sensible Schleimhäute.

Zum Lindern von Schwellungen der Augen und auch rund um den Nasenbereich sind Kompressen mit Bio-Rosenhydrolat (ohne Alkohol) sehr wohltuend. Dafür einfach jeweils ein paar Sprühstöße auf zwei Abschminkpads aufsprühen und für 5-10 Minuten auf die geschlossenen Augen auflegen. Ein hochwertiges Rosenhydrolat wirkt angenehm kühlend, entzündungshemmend und kann auch im Kampf gegen multiresistente Keime unterstützen (Maruyama et al. 2017). 

Mögliche Kontraindikationen von ätherischen Ölen

Wenn die genannten ätherischen Öle in hoher Bio-Qualität und nicht älter als 1 Jahr nach erstmaligem Öffnen angewendet werden, sind keine unerwünschten Nebenwirkungen zu erwarten. 

Merke

Zur Vermeidung von Nebenwirkungen sollten ätherische Öle immer in physiologischen Verdünnungen angewendet werden.

Kinder und auch Erwachsene mit asthmatisch-obstruktiven Erkrankungen der Atemwege reagieren gelegentlich paradox, möglicherweise aus Angst vor erschwerter Atmung. Diese Menschen zunächst vorsichtig an den verdünnten Ölen schnuppern lassen und ihre Reaktion sorgfältig beobachten. In der Regel erfreuen sie sich daran, dass sie „endlich wieder freier atmen können“. Kinder zwischen 1 und 3 Jahren sollten Einreibungen am Rücken oder der Fußsohle mit eucalyptolhaltigen Mischungen in kindgerechter Verdünnung bekommen (maximal 1 %) und nicht in der Nähe der Nase.

Bei bestehenden Allergien gegen eines der Öle oder darin enthaltener Inhaltsstoffe sollten zuerst wenige Tropfen der Mischungen, also in der geplanten Verdünnung, auf die Ellbogenbeuge aufgetragen werden. Bei echten Allergien würde eine Reaktion innerhalb von 10 Minuten auftreten.

Eliane Zimmermann
Dozentin für Pflege- und Heilberufe

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