Hitze kann die Wirkung von Medikamenten verändern – das muss bei der Anwendung berücksichtigt werden. Dies kann zum Beispiel bei blutdrucksenkenden Arzneimitteln, Entwässerungsmitteln, Schlafmitteln, Abführmitteln oder Medikamenten gegen Depressionen der Fall sein. Sie können den Flüssigkeitshaushalt und die Abkühlungsmechanismen des Körpers beeinflussen.

Bei Hitze sei möglicherweise eine Dosisanpassung erforderlich. Patient*innen sollten dies aber unbedingt mit ihrem Arzt bzw. ihrer Ärztin besprechen, so Thomas Benkert von der Bundesapothekerkammer.

Bei Hitze steigt die Durchblutung der Haut. Aus einem arzneimittelhaltigen Pflaster kann deshalb bei Hitze mehr Wirkstoff ins Blut abgeben abgegeben werden. Benkert: „Das kann gefährlich werden! Lassen Sie sich dazu in Ihrer Apotheke beraten.“

Konsequenter Sonnenschutz

Einige Arzneimittel können die Haut lichtempfindlicher machen. Das betrifft u.a. Diuretika, Blutdrucksenker, verschiedene Schmerzmedikamente oder Antibiotika. Dadurch kommt es schneller zu Sonnenbrand, der wiederum die Entstehung von Hautkrebs begünstigt. Deshalb ist ein konsequenter Sonnenschutz im Sommer für betroffene Personen besonders wichtig. Zudem wird empfohlen, Sonne in der Mittagszeit zu meiden.

Bei Johanniskraut werde die Nebenwirkung der Lichtempfindlichkeit allerdings oft überschätzt, so Benkert. Würden die therapeutischen Dosierungen nicht überschritten und extreme Strahlung vermieden, seien keine ernsten Symptome der Fototoxizität zu erwarten.

Lagerung von Medikamenten

Bei der Lagerung der Medikamente sollte bei Hitze Folgendes beachtet werden:

• Die meisten Arzneimittel sollen bei Raumtemperatur - 15 bis 25 Grad Celsius - gelagert werden. Bei einer Hitzewelle gelingt das am besten in einem kühlen Raum. Keinesfalls sollte man Medikamente im Auto liegen lassen, da sich der Innenraum bei hohen Außentemperaturen schnell stark aufheizt. Besser ist es, die Medikamente für den Transport in einer Kühlbox zu lagern. Dabei ist darauf zu achten, dass das Medikament die Kühlelemente nicht direkt berührt. 
• Medikamente, die bei 2 bis 8 Grad Celsius gelagert werden müssen, sollten nach Erhalt schnellstmöglich in den Kühlschrank, empfiehlt die Bundesapothekerkammer.
• Medikamente sollten grundsätzlich nicht im Badezimmer aufbewahrt werden, da dort oft hohe Temperaturen und hohe Luftfeuchtigkeit herrschen.

Die Bundesapothekerkammer hat verschiedene Materialien zum Thema Hitzeschutz entwickelt. Ein Faktenblatt zum Hitzeschutz und zur Lagerung von Medikamenten finden Sie hier.

Quelle: Bundesapothekerkammer