PräventionHodenkrebs: Selbstuntersuchung zur Früherkennung verbessert Heilungschancen

Am häufigsten erkranken Männer zwischen 20 und 44 Jahren an Hodenkrebs. Früh erkannt, sind die Heilungschancen gut. Jungen Männern wird eine regelmäßige Selbstuntersuchung empfohlen.

Prävention
niroworld/stock.adobe.com

Hodenkrebs ist in frühen Stadien gut behandelbar - die regelmäßige Selbstuntersuchung gehört zu den präventiven Maßnahmen.

Im Profi-Fußball hat es zuletzt mehrere Fälle von Hodenkrebs gegeben, die die Öffentlichkeit für dieses Thema sensibilisiert haben. Laut derzeitigem Stand gebe es aber keine wissenschaftlichen Belege, dass für Profi-Fußballer ein höheres Risiko für die Erkrankung besteht, sodass aktuell von einer Koinzidenz ausgegangen werde, so die Urologin Catrin Steiniger. Trotzdem bleibe die generelle Gefahr einer Hodenkrebs-Erkrankung, insbesondere bei jüngeren Männern. Wie kann jeder Einzelne vorsorgen?

Inzidenz und erhöhtes Risiko

Hodenkrebs stellt die häufigste Krebserkrankung junger Männer dar. Rund 4000 Neuerkrankungen werden jedes Jahr in Deutschland gezählt. Am häufigsten erkranken Männer zwischen dem 20. und dem 44. Lebensjahr. "Die meisten jungen Männer wissen gar nicht, dass sie die Altersgruppe sind, die Hodentumore bekommen kann", so Steiniger.

Ein erhöhtes Risiko besteht

  • nach einer Vorerkrankung mit einseitigem Hodenkrebs,
  • einem Hodenhochstand in der Kindheit,
  • Hodenkrebserkrankungen von Vater oder Brüdern sowie
  • Unfruchtbarkeit.

Eine Früherkennungsuntersuchung für junge Männer im Rahmen des gesetzlichen Krebsfrüherkennungsprogramms gibt es in Deutschland nicht. Deshalb ist es wichtig, eigenverantwortlich zu handeln. Denn je früher der Tumor erkannt wird, desto besser sind die Heilungschancen. Rund 95 Prozent der Männer mit Hodenkrebs werden wieder gesund.

Richtiger Hodencheck

Die wichtigste Maßnahme, die jeder Einzelne selbst durchführen kann, ist das regelmäßige Abtasten der Hoden: Der Berufsverband der Urologen und Andrologen empfiehlt allen Jungen und Männern zwischen 14 und 45 Jahren, die Hoden einmal im Monat abzutasten. Bei Auffälligkeiten sollte eine urologische Untersuchung zur Abklärung erfolgen. Männern mit den genannten Risikofaktoren wird zu besonderer Aufmerksamkeit geraten. Sie sollten nicht nur auf die regelmäßige Selbstuntersuchung der Hoden achten, sondern zusätzlich eine fachärztliche urologische Abklärung wahrnehmen. 

Auf www.hodencheck.de wird die Selbstuntersuchung der Hoden erklärt. Ebenso sind dort niedergelassene Urolog*innen und urologische Kliniken in Deutschland online zu finden. Prof. Dr. Sabine Kliesch betont, dass es einer medizinisch wenig aufwendigen Untersuchung durch Abtasten und Ultraschall der Hoden bedarf, um frühzeitig einen Hodentumor zu entdecken.

Quelle: Deutsche Gesellschaft für Andrologie

Lesen Sie im neuen Spezialthema:

  • Blutegeltherapie und Cantharidenpflaster gegen Schmerzen
  • Schröpfen: Therapieoption bei Schmerzen
  • Evidenzbasierte Aromatherapie bei Schmerzen
  • Heilpflanzen bei Rückenschmerzen