Vegane und vegetarische ErnährungGroße Studie zu pflanzenbasierter Ernährung startet

Wie wirken sich vegane und vegetarische Kost auf die Gesundheit aus? Das untersucht die COPLANT-Studie, für die noch Teilnehmer*innen gesucht werden.

Teller mit Gemüse: Avocado, Broccoli, Sprossen, Chiasamen
sveta_zarzamora/stock.adobe.com

Vegane und vegetarische Ernährung: Die COPLANT-Studie untersucht u.a. welche Nährstoffe ausreichend oder in zu geringer Menge aufgenommen werden.

Größte Studie zu pflanzenbasierter Ernährung im deutschsprachigen Raum beginnt

In der Studie soll untersucht werden, wie sich pflanzenbasierte Ernährung auf die Gesundheit auswirkt. Frühere Studien seien nur bedingt auf heutige Ernährungsgewohnheiten übertragbar. Beispielsweise sei das Angebot an hochverarbeiteten, zucker-, fett- und salzreichen veganen Lebensmitteln in den letzten Jahren deutlich angestiegen, sagt Tanja Schwerdtle vom Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR).

Das Interesse an veganer und vegetarischer Ernährung wächst – insbesondere unter Jüngeren. Es gibt jedoch bislang kaum wissenschaftlich belastbare Daten zu den Auswirkungen heutiger pflanzenbasierter Ernährungsweisen auf den Körper. Die COPLANT-Studie soll Datenlücken schließen und wissenschaftlich basierte Ernährungsempfehlungen für eine gesunde und zugleich nachhaltige Lebensweise ermöglichen.

Gegenstand der COPLANT-Studie bilden

  • vegane (keine tierischen Produkte),
  • vegetarische (kein Fleisch und Fisch, aber Milchprodukte und Eier),
  • pescetarische (kein Fleisch, aber Fisch) und
  • omnivore (Mischkost einschließlich aller möglichen tierischen Produkte) Ernährungsweisen.

6000 Teilnehmer*innen gesucht

Für die Studie suchen das BfR und seine Partner rund 6000 Menschen im Alter von 18 bis 69 Jahren, die sich beteiligen möchten.

Was wird untersucht?

Untersucht wird unter anderem, wie sich die einzelnen Ernährungsweisen auf die Körperzusammensetzung und die Knochengesundheit auswirken. Das betrifft Fragen wie:

  • Unterscheiden sich die pflanzenbasierten Ernährungsweisen von einer Mischkost bei der Aufnahme von unerwünschten Stoffen?
  • Welche Vitamine und Mineralstoffe werden ausreichend aufgenommen und welche kommen zu kurz?
  • Was passiert im Stoffwechsel, wenn vollständig auf tierische Lebensmittel verzichtet wird?

Außerdem möchten die Forscher*innen herausfinden, mit welchen ökologischen, sozialen und ökonomischen Auswirkungen die Ernährungsweisen verbunden und wie nachhaltig diese insgesamt sind.

Datenerhebung per App

Die Ernährung wird von allen Teilnehmer*innen detailliert mit einer speziell für die Studie angepassten App an verschiedenen Tagen registriert. Damit kann auch der Verzehr von neuartigen veganen und vegetarischen Lebensmitteln umfassend ermittelt werden.

Zudem wird durch die Untersuchung von Biomarkern in Blut und Urin festgestellt, ob die jeweilige Ernährungsweise mit einer unterschiedlichen Aufnahme von Verunreinigungen (Kontaminanten) wie Schwermetallen, Schimmelpilzgiften oder anderen unerwünschten Stoffen einhergeht.

Die Abgabe einer Stuhlprobe ermöglicht es, Zusammenhänge zwischen den verschiedenen Ernährungsweisen und den Darmbakterien zu erfassen.

Warum teilnehmen?

Je mehr Menschen mitmachen, desto aussagekräftiger sind die Ergebnisse. Wer teilnimmt, leistet einen wichtigen Beitrag für die Forschung auf dem Gebiet der pflanzenbasierten Ernährung, so die Forschenden.

  • Man erhält Informationen zum eigenen Gesundheitszustand, z.B. durch die Messung der Handgreifkraft. Diese gibt Auskunft über die Muskelkraft und das physische Leistungsvermögen.
  • Untersuchungen der Körperzusammensetzung zeigen, wie hoch der Muskel- und Fettanteil ist und ein Ultraschall an der Ferse liefert Informationen zur Knochengesundheit.
  • Das Studienteam erstellt ein großes Blutbild und misst Blutzucker und Blutfette.

Weitere Informationen zur COPLANT-Studie

COPLANT steht für COhort on PLANT-based Diets (auf Deutsch: Kohortenstudie zu pflanzenbasierten Ernährungsweisen).

Die Studie ist ein Kooperationsprojekt des BfR, des MRI, des Forschungsinstituts für pflanzenbasierte Ernährung (IFPE) und der Universitäten Jena, Bonn, Heidelberg, Regensburg und Wien. Unterstützt wird das Projekt vom BMEL. Für das Thema Nachhaltigkeit beteiligt sich das Thünen-Institut

Alle Informationen zur Studie gibt es unter: www.coplant-studie.de

Informationen zur Studienteilnahme: www.coplant-studie.de/de/studienteilnahme-308316.html

Fragen und Antworten zur COPLANT-Studie: www.coplant-studie.de/de/faq-308317.html

Quelle: Bundesinstitut für Risikobewertung

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