OnkologieErste Zentren für Personalisierte Medizin zertifiziert

Neue Möglichkeiten für Tumorpatient*innen: Die Charité und das Uniklinikum Freiburg sind Zentren für personalisierte Medizin. Sie erarbeiten Therapien für Krebspatient*innen auf Basis der Genommedizin.

Auswertung einer DNA-Analyse, Hand mit Bleistift vor Ausdruck
Eisenhans/stock.adobe.com

Die Charité Berlin und das Universitätsklinikum Freiburg haben die Zertifizierung als Zentren für Personalisierte Medizin (ZPM) der Deutschen Krebsgesellschaft erhalten. In den Zentren werden für Patient*innen mit fortgeschrittenen Krebserkrankungen Therapieempfehlungen auf Basis der Genommedizin erarbeitet, wenn die Standardtherapien keine Option mehr darstellen oder bei seltenen Krebserkrankungen nicht vorhanden sind. Alle Zentren sind innerhalb des Deutschen Netzwerks Personalisierte Medizin (DNPM) miteinander vernetzt und generieren gemeinsam Wissen innerhalb der Versorgungsstrukturen.

Genommedizin eröffnet neue Möglichkeiten für Krebspatient*innen

Die Behandlung von Krebspatient*innen erfolgt entlang der Empfehlungen aus S3-Leitlinien. Wurden diese Standardtherapien in den organspezifischen Zentren bereits umgesetzt, können Patient*innen und ihre Behandelnden sich bei weiter fortschreitender Erkrankung an die Zentren für Personalisierte Medizin wenden.

Die Grundlage personalisierter Medizin bilden umfassende Genom-Analysen, die neue Therapieoptionen eröffnen. Expert*innen geben in einem Molekularen Tumorboard Empfehlungen für den weiteren Therapieverlauf. Die Empfehlungen der interdisziplinären, organübergreifenden Tumorkonferenz werden u.a. auf Basis der individuellen Genomdiagnostik ausgesprochen.

Die Zentren für Personalisierte Medizin werden im Rahmen des Innovationsfond-Projekts des Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) „DNPM – Deutsches Netzwerk für Personalisierte Medizin“ eingerichtet. Das Konzept baut auf den Strukturen des ZPM-Netzwerks in Baden-Württemberg auf. Dort wurden bereits vier Zentren für Personalisierte Medizin etabliert. Im Modellprojekt des G-BA soll das Konzept nun bundesweit Anwendung finden.

Diese Vernetzung aller ZPMs innerhalb des DNPMs ist für die langfristige Arbeit der Zentren besonders relevant. Gemeinsame Standards, Dokumentations- und Bioinformatikstrukturen erlauben eine fortlaufende Wissensgenerierung.

„Die enge Vernetzung erlaubt uns einen intensiven Austausch – alle Zentren für Personalisierte Medizin profitieren von den erhobenen Daten und können die Erkenntnisse für die Forschung und auch zeitnah für die Versorgung der Patient*innen nutzen. Wir sind zuversichtlich, dass wir unseren Patient*innen so eine immer bessere Versorgung bieten können“, sagt Prof. Nisar Malek, der gemeinsam mit Prof. Ulrich Keilholz Vorsitzender der Zertifizierungskommission ZPM ist.

Quelle: Deutsche Krebsgesellschaft

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