Prävention10.000 Schritte am Tag: Auch das Tempo könnte wichtig sein

10.000 Schritte pro Tag gelten als ideal, um Krebs, Herz-Kreislauf- und demenzielle Erkrankungen vorzubeugen. Aber auch weniger Schritte haben gesundheitlichen Nutzen. Und: Die Intensität könnte genauso wichtig sein.

Frauenbeine in Turnschuhen und Jeans, Spaziergang
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Täglich zu Fuß zu gehen gehört zu den besten präventiven Maßnahmen - und kostet nichts.

10.000 Schritte pro Tag gelten als ideal, um Krebs, Herz-Kreislauf- und demenzielle Erkrankungen vorzubeugen. Aber auch weniger Schritte haben gesundheitlichen Nutzen. Und: Die Intensität könnte genauso wichtig sein.

Forschende der University of Sydney und der University of Southern Denmark werteten in einer prospektiven Kohortenstudie Daten von 78.500 Erwachsenen im Alter von 40 bis 79 Jahren der UK Biobank aus. Die Teilnehmer*innen trugen für 7 Tage Tracker am Handgelenk, mit denen Schrittzahl und körperliche Aktivität gemessen wurden. Im Follow up nach 7 Jahren wurden die Daten der Teilnehmer*innen registerbasiert verknüpft und ausgewertet, darunter stationäre Krankenhäuser, Aufzeichnungen über die Grundversorgung sowie Krebs- und Sterberegister. In die abschließende Bewertung wurden nur Teilnehmer*innen einbezogen, die zu Studienbeginn und in den ersten beiden Jahren weder an Herz-Kreislauf-Erkrankungen noch an Krebs oder Demenz erkrankt waren.

Die Forschenden fanden heraus, dass mehr tägliche Schritte (bis zu 10.000) mit einem geringeren Sterberisiko und seltenerem Auftreten von Krebs und Herz-Kreislauf-Erkrankungen zusammenhingen. Eine schnelleres Schritttempo zeigte zusätzliche positive Effekte, die über die Anzahl der erreichten Schritte hinausgingen.

Die Auswertung der Daten zeigte auch, dass bereits 3.800 Schritte täglich das Demenzrisiko um 25 Prozent senken können, so Prof. Borja del Pozo Cruz von der University of Southern Denmark.

Die wichtigsten Ergebnisse

  • Vorzeitiger Tod: Pro 2.000 Schritte sank das Risiko eines vorzeitigen Todes um 8 bis 11 Prozent, bis zu etwa 10.000 Schritten täglich.
  • Krebs und Herz-Kreislauf: Ähnliche Assoziationen wurden für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Krebsinzidenz beobachtet.
  • Demenz: Eine höhere Anzahl von Schritten pro Tag war mit einem geringeren Risiko für eine Demenz verbunden. 9.800 Schritte verringerten das Risiko um 50 Prozent; es sank jedoch bereits bei 3.800 Schritten täglich um 25 Prozent.
  • Eine höhere Intensität wie schnelleres Tempo zeigten vorteilhafte Assoziationen für alle Endpunkte (Demenz, Herzerkrankungen, Krebs, vorzeitiger Tod) über die gesamten täglichen Schritte hinaus.

Die Forschenden konstatieren einschränkend, dass mit einer prospektiven Kohortenstudie kein direkter Ursache-Wirkungs-Zusammenhang gezeigt werden könne. Es seien jedoch starke und konsistente Assoziationen beobachtet worden.

Quelle: Pressemitteilung/University of Sydney

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