ErnährungWeniger schwere COVID-19-Verläufe bei vegetarischer und pescetarischer Ernährung?

Eine aktuelle Studie legt nahe, dass vegetarische und pescetarische Ernährungsformen den Verlauf einer COVID-19-Erkrankung günstig beeinflussen könnten.

Olivenöl, Tomate, Knoblauch, Rosmarin, Basilikum, Balsamico
Quelle: K. Oborny/Thieme

Kann die Ernährung den Verlauf einer COVID-19-Erkrankung beeinflussen? Eine Studie liefert Anhaltspunkte dafür.

Für pflanzenbetonte Kostformen wurde in früheren Studien eine höhere Aufnahme von Ballaststoffen, Vitamin A, C, E, Folsäure und Mineralstoffen berichtet. Es wird angenommen, dass diese Nährstoffe das Immunsystem unterstützen. Eine Studie legt nahe, dass vegetarische und pescetarische Ernährungsformen den Verlauf einer COVID-19-Erkrankung günstig beeinflussen könnten.

Die Hypothese, dass die Ernährung für den Verlauf einer COVID-19-Erkrankung eine Rolle spielt, wurde bereits in mehreren Untersuchungen aufgestellt. Nun hat eine aktuelle Studie bei Beschäftigten im Gesundheitswesen mögliche Zusammenhänge eruiert.

2884 Personen aus 6 Ländern, die an vorderster Front mit COVID-Patient*innen arbeiteten, nahmen zwischen Juli und September 2020 an einer webbasierten Umfrage teil. Abgefragt wurden demographische Merkmale, Krankengeschichte, Medikamente, Lebensstil, Ernährungsgewohnheiten und der Verlauf einer COVID-19-Erkrankung. Anhand multivariabler Regressionsmodelle bewerteten die Wissenschaftler den Zusammenhang zwischen Ernährung und der Erkrankungsschwere sowie -dauer.

Unter den Teilnehmer*innen gab es 568 Fälle von COVID-19. Davon hatten 138 einen moderaten bis schweren Verlauf, 430 berichteten milde bis sehr milde Erkrankungssymptome. Der Schweregrad einer COVID-Erkrankung wurde in 5 Stufen eingeteilt (asymptomatisch bis kritisch). Keiner der Befragten gab einen kritischen Erkrankungsverlauf an.

Im Ergebnis hatten Teilnehmer*innen, die sich pflanzlich ernährten, eine um 73% geringere Wahrscheinlichkeit für eine mittelschwere bis schwere COVID-19-Erkrankung. Für Teilnehmer, die sich pflanzlich oder pescetarisch ernährten, war die Wahrscheinlichkeit um 59% geringer im Vergleich zu denjenigen, die sich nicht so ernährten. Personen, die sich kohlehydratarm und proteinreich ernährten, wiesen ein 3-fach erhöhtes Risiko für eine mittelschwere bis schwere COVID-19-Erkrankung auf im Vergleich zu denen mit pflanzlicher Kost.

Die Untersuchung legt nahe, dass gesunde Ernährungsmuster die Immunantwort verbessern und so die Inzidenz und den Krankheitsverlauf von COVID-19 positiv beeinflussen könnten. Die Forscher*innen schlussfolgern, dass diese Ernährungsmuster zum Schutz vor schweren COVID-Erkrankungen in Betracht gezogen werden könnten.

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