HauterkrankungenKneipp-Therapie bei Fußpilz

Fußpilz tritt oft auch im Rahmen von Erkrankungen wie Diabetes mellitus oder der peripheren arteriellen Verschlusskrankheit auf. Mit Ernährungs- und Hydrotherapie hat die Kneipp-Heilkunde wirkungsvolle Konzepte gegen Fußpilz.

Wasserstrahl aus einem Brunnen
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Die Hydrotherapie ist das bekannteste Element der Kneipp-Therapie. Bei Fußpilz sollte eine intensive Durchfeuchtung der Haut jedoch vermieden werden.

von Rainer Brenke

Der Fußpilz ist meist eine Erkrankung kranker Füße, entweder als Ausdruck einer internistischen Erkrankung wie des Diabetes mellitus oder der peripheren arteriellen Verschlusskrankheit (PAVK) sowie lokaler Krankheiten. Das können Lymphödeme, orthopädische Probleme oder auch ein Schweißfuß sein. In der Regel resultiert eine zumindest lokale Abwehrschwäche.

Am sinnvollsten ist daher neben einer lokalen Behandlung der Mykose eine Therapie der Grundkrankheit, auch mit Kneipp’schen Mitteln. Das können z.B. sein:

  • Ernährungsumstellung,
  • Heilfasten,
  • Bewegung und
  • mit Einschränkungen auch die Hydrotherapie beim Diabetes mellitus oder der pAVK.

Beim Bewegen sollte man auf geeignetes, gut belüftetes und häufig zu wechselndes Schuhwerk achten. Strümpfe aus synthetischem Material sind schlecht geeignet, denn man schwitzt darin mehr als bei Naturfasern.

Fuß- und Nagelpilz

Nagelpilz und Pilze an der Haut der Füße z.B. zwischen den Zehen sollten gleichermaßen ernst genommen werden. Bei Hautbefall können über die entstandene Eintrittspforte Bakterien eindringen. Am häufigsten sieht man dann in der Praxis ein Erysipel. Jeder Fußpilz sollte daher konsequent behandelt werden, was aber auch mit schulmedizinischen Mitteln nicht immer einfach ist.

An Empfehlungen für den Einsatz naturheilkundlicher Verfahren mangelt es nicht, aber nur wenig ist mit zeitgemäßen Methoden überprüft worden. Apfelessig, Knoblauch, Grapefruitkernextrakt und Teebaumöl gehören zu den bekannteren Anwendungen.

Hydrotherapie

Bei den Empfehlungen zur Hydrotherapie wird oft nicht bedacht, dass eine intensive Durchfeuchtung der Haut wie z.B. auch durch Salzbäder dem Fußpilz Vorschub leistet. Örtliche Fußbäder sind daher kritisch zu sehen.

Es bieten sich aber ansteigende Armbäder oder kontralaterale Unterschenkelbäder, z.B. bei einseitiger pAVK zur Ausnutzung konsensueller Reaktionen und damit einer Verbesserung der Durchblutung, an.

PD Dr. med. Rainer Brenke

Berlin Reinickendorf

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