DiabetesDeutschland bekommt Diabetes nicht in den Griff

Die größte Zunahme an Typ-2-Diabetes innerhalb von 10 Jahren verzeichnen die 40- bis 49-Jährigen: der Anteil stieg von 3,4 auf 3,9 %. Das entspricht einem Anstieg von 14,8 %.

Frauenhände messen Blutzducker mit digitalem Messgerät
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In den ostdeutschen Bundesländern tritt Typ-2-Diabetes besonders häufig auf - mit steigender Tendenz.

In Deutschland ist die Zahl der Menschen mit Diabetes mellitus Typ 2 erneut gestiegen. Allein vom Jahr 2021 auf 2022 gab es einen Zuwachs um 95.450 auf 7,29 Millionen Betroffene. Insbesondere die ostdeutschen Bundesländer sind betroffen.

Das geht aus aktuellen Daten des BARMER Instituts für Gesundheitssystemforschung (bifg) hervor. Demnach ist bundesweit der Anteil der Betroffenen in den vergangenen 10 Jahren von 8,04 auf 8,65 Prozent gestiegen. „Deutschland scheint die Zuckerkrankheit nicht in den Griff zu bekommen. Der nationalen Diabetes-Strategie muss endlich mehr Bedeutung zukommen. Sie soll den Menschen helfen, durch einen gesunden Lebensstil diese Krankheit zu vermeiden oder zumindest ihre Auswirkungen zu lindern“, so Prof. Christoph Straub von der BARMER.

Diabetes in Ostdeutschland besonders häufig

Den bifg-Daten zufolge gibt es starke regionale Unterschiede bei der Inzidenz von Typ-2-Diabetes. Insgesamt liegt der Bundesdurchschnitt bei 8,65 %. In ostdeutschen Bundesländern tritt Typ-2-Diabetes überdurchschnittlich oft vor.

  • Am weitesten unter dem Bundesdurchschnitt liegt Hamburg mit 6,1 %.
  • Am stärksten betroffen ist Sachsen-Anhalt mit 13,4 %. Der Wert liegt 55 % über dem Bundesdurchschnitt. Es folgen Sachsen (12,54 %) und Brandenburg (12,08 %)

Altersdiabetes schon bei jungen Menschen

Bei den Altersgruppen weisen die BARMER-Daten vor allem für Ältere hohe und zugleich steigende Betroffenenraten aus:

  • Bei den 70- bis 79-Jährigen gab es demnach in den Jahren von 2013 bis 2022 einen Zuwachs von 24,5 auf 25,9 %.
  • Bei den 80- bis 89-Jährigen veränderte sich die Rate in derselben Dekade von 27,1 auf 29 %.

Die größte Steigerungsrate innerhalb von 10 Jahren gab es aber in der Gruppe der 40- bis 49-Jährigen. Dort stieg der Anteil von 3,4 auf 3,9 %. Das entspricht einem Anstieg von 14,8 Prozent.

Quelle: BARMER Institut für Gesundheitssystemforschung

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