ForschungLachtherapien: Metaanalyse bestätigt positiven Effekt

Lachtherapien haben positive Effekte auf physiologische Parameter sowie die körperliche und psychische Gesundheit. Das ergab eine Jenaer Metaanalyse mit 45 randomisiert-kontrollierten Studien.

Lachende Gesichter
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Lachen ist gesund: Diese empirische Erkenntnis wurde in einer Metaanalyse bestätigt.

Forscherinnen vom Universitätsklinikum Jena konnten in einer Metaanalyse bestätigen: Lachtherapien haben positive Effekte sowohl auf physiologische Parameter als auch für die körperliche und seelische Gesundheit. 

In die Auswertung wurden 45 randomisierte kontrollierte Studien aus den letzten 30 Jahren mit 2547 Teilnehmer*innen eingeschlossen. Es wurden nur Studien eingeschlossen, in denen die Teilnehmer*innen ein körperliches oder psychisches Gesundheitsproblem hatten und zufällig in eine Lachinterventions- und eine Vergleichsgruppe verteilt wurden.

Vielfältige Lachtherapieansätze

Die Studien zeigen die vielfältigen Ansätze für den Einsatz des Lachens als Therapie in der Medizin. Sie betrachteten spontanes Lachen, z.B. als Reaktion auf humorvolle Spiele oder Filme, und simuliertes bzw. angeleitetes Lachen wie beim Lachyoga. Das Spektrum der Studiengruppen reichte von Diabetes- und Herz-Kreis-Lauf-Patienten über Pflegeheimbewohner mit Depressionen und Krebspatienten während der Chemotherapie bis hin zu Smartphone-süchtigen Schülern.

Die Lachtherapie dauerte von einmalig wenigen Minuten bis über Wochen in regelmäßigen Terminen. Sie wurde einzeln oder in Gruppen durchgeführt, und es wurde gemessen, wie sich das Lachen auf physiologische Parameter wie den Blutzuckerspiegel, Blutdruck oder Entzündungsmarker, auf die körperliche Gesundheit, wie z.B. Schmerz oder Beweglichkeit, oder auf die psychische Gesundheit, etwa auf Depressivität, Ängstlichkeit oder Stress, auswirkt.

„Insgesamt konnten wir eine positive Wirkung der Lachinterventionen feststellen“, fasst Katharina Stiwi das Ergebnis zusammen, „und zwar sowohl auf physiologische und körperliche Zielgrößen als auch bei mentalen Parametern.“ Außerdem zeigte sich, dass das therapeutische Lachen in Gruppen wirksamer ist als wenn die Teilnehmer allein lachten. In Bezug auf psychische Merkmale erzielte spontanes Lachen weniger Effekt als das absichtliche, simulierte Lachen, das in der Regel von Atem- und Entspannungsübungen begleitet wird. Zudem fanden die Autorinnen einen Zusammenhang von Wirkung und Alter der Studienteilnehmer: Je jünger diese waren, desto hilfreicher erwies sich die Lachtherapie.

Weiterer Forschungsbedarf

Jenny Rosendahl resümiert: „In der großen Heterogenität der zugrundeliegenden Studien liegen sowohl Stärke als auch Schwäche unserer Metaanalyse – sie sorgt zum einen für eine robuste Gesamtbewertung des Lachens als Intervention, macht es aber schwierig, eine Empfehlung für eine konkrete Patientengruppe abzugeben.“ Die Studienautorinnen sehen den Bedarf an weiteren qualitativ hochwertigen randomisiert-kontrollierten Studien, die Effekte des therapeutischen Lachens differenziert für bestimmte Anwendungsgebiete zu testen und die Wirkungsweise der verschiedenen Interventionsformen untersuchen. Auch zu Nebenwirkungen ist bislang wenig bekannt, keine der betrachteten Studien erfasste systematisch unerwünschte Effekte.

Quelle: Pressemitteilung/Universitätsklinikum Jena