Antientzündliche KräuterMit Küchenkräutern stille Entzündungen bekämpfen

Stille Entzündung sind chronische Prozesse, die den Körper schädigen. Diese Kräuter können helfen, stille Entzündungen zu bekämpfen.

Zwei Hände halten eine Zweig Thymian fest, der in einem Blumentopf wächst
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Thymian wirkt entzündungshemmend und hilft auch bei Erkrankungen der Atemorgane.

Was sind stille Entzündungen? 

Unsere moderne Welt hält viele neue Gefahren für uns bereit wie zum Beispiel Umweltgifte und -verschmutzung, radioaktive Strahlung, eine Vielzahl von Drogen, Chemikalien, aber auch ungesunde Nahrungsbestandteile und selbst psychische Faktoren wie Stress, wobei später genauer darauf eingegangen wird, wie diese Faktoren uns krank machen. Die Umwelt, aber auch unsere Nahrung sind also voller Gefahren. Gegen all diese Einflüsse müssen wir uns wehren und hierbei spielen Entzündungen eine maßgebliche Rolle.

Das Immunsystem koordiniert und leitet die Abwehr und damit auch diese Entzündungsprozesse. Auf eine sehr fein abgestimmte Art und Weise kann das Immunsystem auf all diese Faktoren reagieren und die Schäden nicht nur identifizieren, sondern auch wieder beheben.

Doch wir müssen uns bewusst machen, dass es nicht nur die als klar schädlich erkennbare Faktoren sind, die Entzündungsprozesse im Körper auslösen können, sondern dass es auch sogenannte stille Faktoren gibt, die uns – oft zunächst unerkannt – schädigen. Viele dieser Faktoren sind in unserer Nahrung, wenn wir beispielsweise zu viel Zucker zu uns nehmen, Trans-Fette als Zutat beigemengt sind oder bestimmte Chemikalien in unserem Essen enthalten sind. Auch die Rückstände von Pestiziden auf unserem Obst und Gemüse, die von der Verpackung auf den Inhalt übertragenen Chemikalien oder selbst die in Käseprodukten zum Teil noch nachweisbaren Antibiotika und Wachstumshormone der Milchkühe können eine Rolle bei der Entstehung einer stillen Entzündung spielen. Diese ist deshalb besonders bedrohlich, weil wir in solchen Fällen keine klassischen Entzündungszeichen entwickeln, aber trotzdem eine Entzündung in uns tragen, die man wahlweise messen oder doch bei genauer Befragung feststellen kann.

Welche Krankheiten können durch stille Entzündungen entstehen?

Entzündungsprozesse, vor allem langandauernde wie die stillen Entzündungen, schädigen uns. Wenn der Schaden groß genug geworden ist, kann eine Krankheit daraus erwachsen. Während man
früher davon ausging, dass nur einige Krankheiten eine Folge von Entzündungsprozessen sind, hat sich heute das Bild dramatisch gewandelt und man hat bei einer sehr großen Zahl von Erkrankungen,  sogar vielen psychischen, eine solche Wechselwirkung aufzeigen können. 

Diese häufig auftretenden Krankheiten sind eng mit Entzündungsreaktionen verwoben:

  • Autoimmunkrankheiten
  • Rheuma
  • Vorzeitiges Altern
  • Asthma und COPD
  • Herzinfarkt bzw. Herz-Kreislauf-Erkrankungen
  • Depression
  • Übergewicht und Fettleibigkeit
  • Allergien und Neurodermitis
  • Altersbedingte Senilität und Demenz

Mir Kräutern gegen stille Entzündungen ankämpfen

Auch wenn Sie noch nicht unter einer der oben genannten Krankheiten Leiden, sind wir alle im Laufe unseres Lebens immer wieder von Entzündungsprozessen betroffen, ein Großteil von uns sogar genau jetzt, weil in uns eine (stille) Entzündung abläuft. Die richtige Ernährung kann dabei helfen, diese Entzündungen zu bekämpfen. Auch einige Küchenkräuter, die viele von uns im Alltag verwenden, haben antientzündliche Effekte. 

8 heimische Kräuter mit antientzündlichen Effekten

Majoran Das süßlich-wohlriechende Kraut stammt aus der Mittelmeerküche, hat in deftigen Gerichten seinen Platz und darf bei der Wurstherstellung nicht fehlen. Er hat eine entzündungshemmende Wirkung und beruhigt die Verdauung.

Thymian Sein intensiv aromatischer, leicht herber Geschmack ist unverkennbar. Auch er wird vor allem in mediterranen Speisen verwendet. Thymian wirkt nicht nur entzündungshemmend,  sondern hilft auch bei Erkrankungen der Atemorgane.

Oregano Die aromatisch-herb schmeckende Variante des Majorans ist ein typisches Mittelmeergewürz, das seine antientzündliche Wirkung in vielen Fleisch-, Fisch- und Gemüsegerichten entfaltet. Es passt zu Pizza, Tomatensauce und vielen Nudelgerichten. Oregano hilft bei Magen- und Darmbeschwerden.

 Rosmarin Er verleiht mit seinen hocharomatischen, sehr ätherisch schmeckenden Nadeln ein ganz typisches Aroma. Rosmarin passt zu Kartoffeln, Lammgerichten und deftigen (Gemüse-) Gerichten. Rosmarin wirkt entspannend, schmerzstillend und entzündungshemmend.

Basilikum Basilikum gehört ebenfalls zu den typisch mediterranen Kräutern und ist fast unentbehrlich an Pasta, Pizza und in Pesto. Es hat einen pfeffrigen Geschmack und besitzt eine entzündungshemmende, beruhigende und antidepressive Wirkung. Es ist außerdem gut für die Verdauung, schützt Leber und Herz.

Pfefferminze Mit ihrem intensiv erfrischenden Aroma wird sie vor allem als Tee und als Würze für Süßspeisen geschätzt. Neben ihrem antientzündlichen Effekt hilft sie bei Verdauungsproblemen, Kopfschmerzen und Erkältungen.

Petersilie Ob glatt oder kraus, sie ist die Alleskönnerin in der Küche. Sie hat ihren Ursprung im mediterranen Raum und passt zu vielen herzhaften Speisen. Ihre Wirkung ist antientzündlich, harntreibend, krampf- und schleimlösend.

Salbei Dieses ebenfalls typische mediterrane Kraut würzt mit seinem intensiven Aroma Fleisch, Fisch, Saucen und Gemüsegerichte. Salbei wirkt antientzündlich, schleimlösend und bei Erkältungen. Er bremst Schweißausbrüche und hilft bei Halsentzündungen.

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Dr. med. Peter Niemann ist in den USA und Deutschland aufgewachsen. Er absolvierte ein Studium in Geschichte und später in Humanmedizin und ist heute Facharzt für Innere Medizin, Integrative Medizin und Geriatrie. Die Entzündungsprozesse mit ihren vielfältigen Auswirkungen auf die Gesundheit und das Altern faszinieren ihn von wissenschaftlicher Seite schon lange. Er lebt und arbeitet seit 2009 in Minneapolis, USA, hält sich aber auch immer wieder in Deutschland an der Nordsee auf.

Die Diplom-Oecotrophologin Bettina Snowdon lebt und arbeitet in Hamburg. Nach vielen Jahren als Kochbuch-Redakteurin in der Buchverlagsbranche lektoriert und übersetzt sie nicht nur Koch- und Ernährungsbücher, sondern schreibt auch selber Bücher über Ernährung und gutes Essen und entwickelt Rezepte. Mit diesen neuen Inspirationen bereichert sie begeistert auch ihre eigene Küche und Ernährungsweise mit Rezepten, die nicht nur gesund, sondern auch einfach lecker sind.