BewegungKörperliche Aktivität kommt bei Hochbetagten zu kurz

62 Prozent aller Menschen ab 60 Jahren bewegen sich zu wenig, zeigt eine Studie. Fehlende Bewegung stellt ein deutliches Gesundheitsrisiko für Hochbetagte dar.

Aktive Senioren beim gesunden Stretching
Robert Kneschke/stock.adobe.com; posed by models.

Einfache Alltagsbewegungen wie Einkäufe zu Fuß erledigen, sind bereits effektiv.

Die Mehrheit der Menschen ab 60 bewegt sich zu wenig, zeigt eine aktuelle Forsa-Umfrage im Auftrag der DAK-Gesundheit. Dies führe zu einem Verlust an Gesundheit, Leistungsfähigkeit und Lebensqualität und erhöht das Risiko für Pflegebedürftigkeit.

Problem wird mit zunehmendem Alter größer

„Fehlende Bewegung ist gerade im Alter ein massives Gesundheitsrisiko, das wir oft unterschätzen. Dabei lässt es sich wesentlich leichter als andere Risiken beeinflussen und positiv verändern.“ Mehr körperliche Aktivität unterstützt das Gesundbleiben und hilft, dass Menschen auch jenseits der 80 aktiv am Leben teilnehmen können. „Wir müssen es uns zur Aufgabe machen, Freude an Bewegung nachhaltig zu fördern und Inaktivität im Alter zu vermindern“, so Andreas Storm von der DAK.

Körperliche Aktivität im Alltag

  • 82 Prozent der Befragten ab 60 sind mehrmals wöchentlich für mindestens 30 Minuten am Stück moderat körperlich aktiv, 7 Prozent einmal die Woche.
  • 38 Prozent der Befragten ab 60 sind mehrmals die Woche intensiv körperlich aktiv (z.B. im Fitnessstudio, Gartenarbeit, Sport im Verein), 16 Prozent einmal die Woche.

Körperliche Aktivität im Beruf

  • 23 Prozent aller Erwerbstätigen sind im Beruf körperlich aktiv.
  • Etwa die Hälfte (46 %) sind kaum aktiv während der Arbeitszeit.

Einfache Alltagsaktivitäten helfen bereits

Mit zunehmendem Alter bleiben jedoch immer mehr Menschen auf der Couch. Der ohnehin schon zu geringe Anteil der Menschen, die sich regelmäßig bewegen, wird nochmals kleiner:

  • 71 Prozent der über 80-Jährigen sind mehrmals die Woche körperlich moderat aktiv, 10 Prozent einmal die Woche.
  • 30 Prozent sind mehrmals die Woche intensiver aktiv, fast die Hälfte (45 Prozent) ist gar nicht mehr intensiv körperlich aktiv.

Dies führt zu einer Verschlechterung von Gesundheit und Leistungsfähigkeit und damit zu einem Verlust an Lebensqualität sowie einem erhöhten Risiko für Pflegebedürftigkeit.

Deshalb raten die nationale Bewegungsempfehlungen auch Menschen im hohen Alter zu insgesamt mindestens 75 Minuten intensiverer körperlicher Aktivität pro Woche. Es müssen aber gar nicht immer heftige Belastungen oder die klassischen Sportarten sein, die einen großen Unterschied machen. Auch einfache Alltagsaktivitäten, wie etwa der Gang zum Briefkasten oder der Fußweg zum Einkaufen haben einen wichtigen Effekt.

Quelle: DAK Gesundheit/Forsa