InfektiologieErhöhte Fallzahlen von Legionärskrankheit

Das Robert-Koch-Institut empfiehlt Ärzt*innen, "bei jeglicher Art von Pneumonie differentialdiagnostisch an Legionellen zu denken". Die Fallzahlen sind demnach in den letzten Wochen gestiegen.

Illustration: Bakterien, Legionellen
peterschreiber.media/stock.adobe.com

Das Einatmen von legionellenhaltigem Wasser, z.B. durch Aerosole, kann zur Infektion mit Legionellen führen.

Das Robert-Koch-Institut (RKI) weist im Epidemiologischen Bulletin 34/2023 darauf hin, dass gegenwärtig eine erhöhte Anzahl von Fällen der Legionärskrankheit übermittelt werde. Dabei sei kein klarer geographischer Fokus erkennbar. Die Fälle treten demnach deutschlandweit auf. Das RKI empfiehlt:

"Die Ärzteschaft in Kliniken und auch im ambulanten Bereich wird gebeten, bei jeglicher Pneumonie differentialdiagnostisch auch auf Legionellen zu testen, um Patient*innen frühzeitig eine korrekte Antibiose zukommen zu lassen."

Es wird vermutet, dass die erhöhten Fallzahlen mit den meteorologischen Bedingungen der letzten Wochen zusammenhängen, d.h. mit hoher Luftfeuchtigkeit und hohen Temperaturen. Eine ähnliche Inzidenz sei bei ähnlicher Wettersituation im Sommer 2021 beobachtet worden.

Legionellen sind im Wasser lebende Bakterien, die bei Wassertemperaturen zwischen 25 und 45°C ideale Wachstumsbedingungen finden. Eine Infektion erfolgt i.d.R. durch das Einatmen von mit Legionellen kontaminierten Aerosolen. Die Bakterien können die Legionärskrankheit auslösen - eine schwere Form der Lungenentzündung. Sehr viel seltener tritt das Pontiac-Fieber auf - ein akuter fiebriger Infekt ohne Lungenentzündung. 

Quelle: Robert-Koch-Institut/Ni