IntensivmedizinDIVI-Infektiologiehotline gestartet

Über diese zentrale Plattform können ab sofort Anfragen zu komplexen infektiologischen Fällen auf der Intensivstation gestellt werden.

Intensivstation
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Die Hotline ist für alle Mitarbeitenden der Intensivstationen frei verfügbar.

Die Deutsche Gesellschaft für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI) hat mit der Einführung der DIVI-Infektiologiehotline ein Projekt gestartet, das die infektiologische Expertise im Bereich der Intensivmedizin zentralisiert. Die Initiative ermöglicht medizinischem Fachpersonal, Anfragen zu komplexen infektiologischen Fällen auf der Intensivstation einzureichen. Innerhalb eines Arbeitstages gibt das Team aus 15 Experten eine fundierte Antwort.

Die steigenden Raten multiresistenter Erreger und therapieassoziierte infektiologische Komplikationen stellen zunehmend eine Herausforderung für die erfolgreiche Behandlung von Patienten*innen dar. Prof. Dominic Wichmann und Dr. Klaus-Friedrich Bodmann sind die medizinisch-wissenschaftlichen Leiter des Projektes. Sie betonen die Notwendigkeit einer gebündelten Expertise, um die Patient*innenversorgung nachhaltig zu verbessern.

Für Intensivstationen frei zugänglich

Die DIVI-Infektiologiehotline steht allen Mitarbeiter*innen auf Intensivstationen offen, ohne dass eine Registrierung oder Mitgliedschaft erforderlich ist. Dieser niedrigschwellige Zugang ermöglicht es, Anfragen unkompliziert und zeitnah zu bearbeiten. Die Hotline, erläutert Sektionssprecher Prof. Dominic Wichmann, dient als aktive Unterstützung bei den großen infektiologischen Herausforderungen in der Intensiv- und Notfallmedizin.

Die Einreichung einer Frage erfolgt über eine Online-Plattform, die ein Ticket-System nutzt, um alle Experten zu informieren. Dr. Hartmuth Nowak vom Universitätsklinikum Knappschaftskrankenhaus Bochum betont, dass das Ziel in der Anfangsphase sei, spätestens innerhalb eines Arbeitstages zu antworten.

Nutzung ist kostenfrei

Die Nutzung der DIVI-Infektiologiehotline ist kostenfrei. Die Kosten für den Aufbau und die technische Aufrechterhaltung der Plattform werden von der DIVI getragen, während die Schulung des Expert*innenteams durch Unterstützung von Pharma-Firmen erfolgt, die im Bereich der Infektiologie tätig sind.

Für die Zukunft plant das Projektteam eine Erweiterung des Teams sowie eine kontinuierliche Verbesserung des Services. „Wir träumen von einem professionellen Team, das 24/7 ansprechbar ist und dessen Leistung abrechnungsfähig ist“, so Dr. Nowak. Die Einführung der DIVI-Infektiologiehotline markiere einen wichtigen Schritt in Richtung einer verbesserten Patientenversorgung.

Die DIVI-Hotline ist erreichbar unter: https://infekthotline.de/

Quelle: Deutsche Interdisziplinäre Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin