Post-COVIDUrsachen von Post-COVID mit Corona-Spürhunden aufklären

Spürhunde sind Post-COVID auf der Spur. Forscher*innen wollen herausfinden, welche Stoffe die Hunde riechen, um die Grundlage für eine verbesserte Diagnostik zu legen.

Schwarz weißer Hund auf grünem Rasen mit Coronavirus Schild.
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Trainierte Spürhunde sind in der Lage, Post-COVID zu erschnüffeln.

Die Ursachen für das Post-COVID-Syndrom sind bisher nicht geklärt. Da ausgebildete Corona-Spürhunde in der Lage sind, Proben von Post-COVID-Betroffenen von denen gesunder Menschen zu unterscheiden, wird ein Forscherteam untersuchen, welche Stoffe die Hunde riechen. Es ist das Ziel der Forschenden zu klären, ob virale Überreste oder veränderte Stoffwechselprozesse an der Entstehung von Post-COVID beteiligt sind.

Spürhunde können Post-COVID erschnüffeln

Ein Team aus der Klinik für Kleintiere der Tierärztliche Hochschule Hannover (TiHo) veröffentlichte bereits vor einem Jahr eine Studie, die zeigte, dass Hunde Proben von Post-COVID-19-Patienten erkennen können. Die Hunde waren zuvor mit Proben von SARS-CoV-2-infizierten Personen trainiert worden und zeigten diese Proben mit hoher Genauigkeit an. Die Tiere riechen vermutlich nicht die Viren selbst, sondern flüchtige organische Verbindungen (Volatile Organic Compounds, VOC), die durch die Stoffwechselvorgänge während einer Virusinfektion entstehen. „Auch, wenn wir noch nicht entschlüsselt haben, wie Hunde Corona so präzise erschnüffeln können, sind wir uns sicher, dass Sie uns helfen werden, das Post-COVID-Syndrom weiter zu erklären und damit die zukünftige Diagnostik zu verbessern", sagt Prof. Alexandra Dopfer-Jablonka.

Symptome des Post-COVID-Syndrom

Die Diagnose des Post-COVID-Syndroms ist komplex und schwierig. Mehr als 200 Symptome, die mehrere Organsysteme betreffen, wurden bei Post-COVID identifiziert. Dazu gehören beispielsweise Müdigkeit, Muskel- oder Gelenkschmerzen, Verwirrung, „Hirnnebel" oder Depression. Die Symptome ähneln denen des chronischen Erschöpfungssyndroms (CFS) und des Sjögren-Syndroms. Dass die Symptome aller drei Erkrankungen unspezifisch sind, erschwert die Diagnose und die Unterscheidung der Erkrankung. Eine eindeutigere diagnostische Methode wäre eine Erleichterung für Betroffene. Das Forschungsteam will darum prüfen, ob Corona-Spürhunde Proben der drei Erkrankungen untereinander und von denen gesunder Kontrollpersonen unterscheiden können. Das interdisziplinäre Forschungsteam wird aufgrund bereits laufender Forschungsprojekte auf gut definierte Post-COVID-, Sjögren-Syndrom- und CFS-Patientenkohorten zurückgreifen können. Das Ziel ist es, die von den Hunden erkannte zentrale Geruchsstruktur von Post-COVID zu entschlüsseln. Dafür werden die Forschenden sämtliche Stoffwechselprodukte isolieren und untersuchen (Metabolomik). Sie werden die Hunde in der Folge einzelne Moleküle oder Kombinationen in Vergleich zu echten biologischen Proben erschnüffeln lassen. Ist bekannt, welche Moleküle involviert sind, wäre es möglich, umprogrammierte Stoffwechselwege bei Post-COVID-Betroffenen zu identifizieren. Das könnte den Grundstein für eine schnelle und zuverlässige Diagnose legen.

Quelle: Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover