BrustkrebsTango Argentino bessert Krebs-Fatigue

Supervidiertes Tango-Tanzen kann Fatigue und Lebensqualität bei Brustkrebspatientinnen verbessern. Das zeigt eine randomisierte kontrollierte Studie mit 60 Teilnehmerinnen.

Tango tanzendes Paar auf der Bühne im Scheinwerferkegel
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Bewegung und achtsamkeitsbasierte Interventionen haben sich als effektive Maßnahmen erwiesen, krebsbedingte Müdigkeit und die Lebensqualität von Krebspatient*innen zu verbessern. Ein Team der Charité Berlin und des Gemeinschaftskrankenhauses Havelhöhe haben nun untersucht, ob auch Tango Argentino eine geeignete Intervention sein könnte.

Studie

An der randomiserten kontrollierten Studie nahmen 60 Brustkrebspatient*innen teil. Sie hatten 12-48 Monate vor Studienbeginn die Diagnose Brustkrebs im Stadium 1-3 erhalten, die primäre onkologische Therapie abgeschlossen und litten unter Müdigkeit. Die Teilnehmer*innen wurden entweder der Tangogruppe zugeteilt oder auf die Warteliste gesetzt.

Die Tango-Gruppe nahm 6-mal an einem wöchtentlichen einstündigen Tango-Programm in kleinen Gruppen teil. Die Tango-Argentino-Stunden wurden von einem professionellen Tango-Lehrer angeleitet. Sie bestanden u.a. aus Partnerübungen, Atem- und Entspannungsübungen, Tanzelementen und sozialer Interaktion.

Die Teilnehmerinnen aus dem Warte-Arm erhielten das Tango-Programm nach 6 Wochen.

Die Effekte des Programms wurden durch strukturierte Interviews erhoben. Primärer Endpunkt war das Ergebnis auf dem Cancer Fatigue Scale (CFS), der 15 Items aus den 3 relevanten Bereichen umfasst (physische, kognitive, affektive Fatigue). Als sekundärer Endpunkt wurde der Pittsburgh Sleep Quality Index (PSQI) einbezogen, auf dem die Schlafqualität bewertet wird. Für die Einschätzung der Lebensqualität nutzten die Forscher*innen den etablierten EORTC-QLQ-C30-Fragebogen 

Ergebnisse

Die Analyse ergab eine fast 10-prozentige Verbesserung insbesondere bei Müdigkeit und Schlafstörungen. Den größten Benefit zeigten Teilnehmerinnen, die eine endokrine Therapie erhielten, übergewichtig waren und keine Tanzerfahrung hatten. Sie schienen besonders vom wöchentlichen Tango-Programm zu profitieren.

Keine der Teilnehmerinnen erlitt im Studienzeitraum ein Rezidiv oder Metastasen. Unerwünschte Ereignisse wurden nicht berichtet.

Fazit

Die Wissenschaftler*innen schlussfolgern, dass ein solches Tango-Programm die Krebs-Fatigue bei Brustkrebspatient*innen lindert. Es seien aber weitere Studien erforderlich, um die langfristigen Effekte zu eruieren.

Ni

Literatur

Schad F, Rieser T, Becker S et al. Efficacy of Tango Argentino for Cancer-Associated Fatigue and Quality of Life in Breast Cancer Survivors: A Randomized Controlled Trial. Cancers 2023; https://doi.org/10.3390/cancers15112920