Plaque-PsoriasisReduktion gesättigter Fettsäuren verbessert Psoriasis-Symptome

Eine Formula- und Mittelmeerdiät mit Reduktion gesättigter Fettsäuren kann die Symptome einer Psoriasis um etwa 25 Prozent verbessern. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Studie. 

Gesunde mediterrane Diät, Olivenöl, Salat, Nüsse
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Die mediterrane Diät enthält viele Lebensmittel mit ungesättigten Fettsäuren.

Eine Umstellung der Ernährung, mit wenig gesättigten Fettsäuren, hilft Menschen mit Adipositas, die Heilung der chronischen Schuppenflechte zu verbessern. Zu diesem Ergebnis kommen Forschende der Universitätsmedizin Leipzig in einer aktuellen klinischen Studie.

Hintergrund

Starkes Übergewicht ist ein Risikofaktor für die Entwicklung und einen schwereren Verlauf der chronisch-entzündlichen Hauterkrankung Schuppenflechte. Etwa vier Prozent der Bevölkerung in Deutschland leiden an der Psoriasis. Bei der Erkrankung verdickt und verhornt die Oberhaut, und es bilden sich gerötete und schuppige Verletzungen.

Die genauen Mechanismen, weshalb Übergewicht die Schuppenflechte verschlimmert, sind noch nicht bekannt. Eine Fehlregulierung des Glukose- und Fettstoffwechsels, die Aktivierung des Fettgewebes und eine daraus resultierende anhaltende Entzündung werden von Expert*innen als Ursachen untersucht. Im vergangenen Jahr haben Forschende der Universitätsmedizin Leipzig gezeigt, dass über die Nahrung aufgenommene gesättigte, freie Fettsäuren bei Tiermodellen eine entscheidende Rolle in der Verstärkung der psoriasischen Hautentzündung in Kombination mit Adipositas spielen.

Studie

In der aktuellen Studie sind diese Erkenntnisse nun bei übergewichtigen Patient*innen mit chronischer Psoriasis überprüft worden.

33 Patient*innen mit leichter bis mittelschwerer Plaque-Psoriasis wurden in die Studie eingeschlossen. Dabei sind die Mahlzeiten zunächst durch eine Formula-Diät, Flüssigkeiten mit Nährstoffpulver, und anschließend durch eine modifizierte Mittelmeerdiät ersetzt worden. Der Schwerpunkt der Diät liegt auf der Reduktion gesättigter Fettsäuren, zusätzlich zu bestehenden Therapien.

Nach zwei, vier, acht und zwölf Wochen prüften die Hautärzt*innen die Krankheitsaktivität und bestimmten pro-entzündliche Marker im Blut.

Der Wert der Verbesserungen wurde mit dem PASI-Score gemessen, einem Index zur Ermittlung des Schweregrades von Psoriasis-Erkrankungen.

Die Ergebnisse zeigen, dass eine einfache Umstellung der Ernährung mit einer Reduktion gesättigter Fettsäuren in Kombination mit einer existierenden Therapie die Schuppenflechte um 25 Prozent verbessert.

Die positiven Effekte zeigten sich unabhängig von einer Gewichtsabnahme.

Neben der Verbesserung der Schuppenflechte konnten die Leipziger Wissenschaftler*innen belegen, dass eine reduzierte Menge an gesättigten Fettsäuren den allgemeinen Entzündungswert, gemessen durch ein Blut-Entzündungspanel, im Körper reduziert.

„Diese diätetische Intervention könnte auch bei anderen entzündlichen Autoimmunerkrankungen hilfreich sein, bei denen ein Zusammenhang zwischen Krankheitsaktivität und Fettleibigkeit beschrieben worden ist“, sagt der Dermatologe und Studienleiter Prof. Jan C. Simon.

Die an gesättigten Fettsäuren arme Diät allein wird die Psoriasis nicht heilen. Sie könne aber etablierte Therapien unterstützen und die Hauterkrankung für Betroffene erträglicher machen, so Simon.

Im nächsten Schritt planen die Forscher*innen, die Ergebnisse an einer größeren Gruppe von Psoriasis-Patient*innen zu prüfen. Das Interesse der Forscher*innen liege insbesondere darauf, ob diese Diät das Ansprechen auf eine systemische Psoriasis-Therapie bei Übergewichtigen verbessert.

Das Projekt wurde durch das Hautnetz Leipzig/Westsachsen e.V. und die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) finanziert.

Literatur

Saalbach A, Seitz AT, Kohlmann J et al. Modulation of Dietary Fatty Acids in an Open-Label Study Improves Psoriasis and Dampens the Inflammatory Activation Status. Nutrients 2023; doi: https://doi.org/10.3390/nu15071698

Quelle: Universität Leipzig