CoronaGute Wirksamkeit der Corona-Impfung bei Gesunden und Dialyse-Patient*innen

Die Corona-Impfung zeigte sowohl bei Gesunden als auch bei Dialyse-Patient*innen eine gute Wirksamkeit. Unterschiede gab es aber im Detail, zeigen 2 neue Studien.

Impfpass und Impfung
K. Oborny / Thieme

Zukünftige Forschung könnte sich auf die Auswirkungen von Durchbruchsinfektionen und die Verbesserung der Impfstoffwirksamkeit konzentrieren.

Ob jemand bereits eine Corona-Erkrankung hatte oder nicht, kann einen Unterschied in der Impfwirkung ausmachen. Das gilt für Gesunde wie für Dialyse-Patient*innen, zeigen 2 Studien der Universität des Saarlandes.

Studie mit Immungesunden

Die erste Studie untersuchte 127 immungesunde Menschen. Die Hälfte der Untersuchten hatte bereits eine Corona-Infektion durchgemacht.

Beide Gruppen erhielten zu Studienbeginn eine Corona-Impfung erhalten. Zwei Wochen später wurden in Blutproben Antikörper und T-Zellen gemessen. Die Forschenden stellten fest:

  • Insbesondere die zuvor noch nicht infizierten Personen wiesen einen signifikanten Boost bei den Antikörpern auf.
  • Bei den T-Zellen gab es keine signifikanten Unterschiede.

Bei den Durchbruchsinfektionen, also Infektionen, die nach einer Impfung stattfanden, beobachteten die Wissenschaftler*innen: „Von insgesamt 25 Durchbruchsinfektionen entfielen 16 auf zuvor nicht infizierte Personen, 9 auf diejenigen, die bereits eine Erkrankung durchgemacht haben“, so Studienleiterin Rebecca Urschel.

Bezüglich der Schutzwirkung der durch Impfung ausgebildeten Immunität gab es Unterschiede zwischen Personen mit und ohne vorangegangener Infektion: „Unter den zuvor nicht infizierten Teilnehmern mit nachfolgendem Durchbruchsinfekt waren die Antikörper-Titer geringer als bei Personen, die keine Infektion entwickelten. Das gilt auch für das Level der CD4-T-Zellen“, führt sie weiter aus.

Bei den zuvor infizierten Personen war das Level der Antikörper und der T-Zellen bei Personen mit und ohne Durchbruchsinfektion auf demselben Niveau.

Studie mit Dialysepatient*innen

Die zweite Studie untersuchte 33 Dialysepatient*innen, von denen 19 zuvor mit Corona infiziert waren.

Bei den Dialysepatient*innen zeigte sich ein ähnlicher Anstieg der Antikörper. Zuvor infizierte Patient*innen wiesen jedoch deutlich höhere CD4-T-Zellwerte auf, der sogar höher war als bei Gesunden.

Dialysepatient*innen reagieren demnach ähnlich gut auf auf den Variantenimpfstoff wie Gesunde, so das Fazit von Martina Sester, Professorin für Transplantations- und Infektionsimmunologie. Die Verträglichkeit der Impfung sei ebenfalls sehr gut.

Für die Untersuchung der Schutzwirkung nach einer Durchbruchsinfektion war die Zahl der teilnehmenden Dialysepatient*innen hingegen zu klein

Ausblick

Die Studien liefern wichtige Erkenntnisse zur Immunantwort auf Covid-19-Impfungen bei verschiedenen Patient*innengruppen. Zukünftige Forschung könnte sich auf die Auswirkungen von Durchbruchsinfektionen und die Verbesserung der Impfstoffwirksamkeit konzentrieren. Ein deutschlandweites Konsortium, das von der Volkswagen-Stiftung gefördert wird, könnte dazu beitragen, große Datensätze zu analysieren und Erkenntnisse zu gewinnen.

Die Studien untermauern die Wichtigkeit, die Immunantwort auf Covid-19-Impfungen bei verschiedenen Patient*innengruppen zu verstehen, um die Wirksamkeit der Impfstoffe zu optimieren und vulnerable Bevölkerungsgruppen bestmöglich zu schützen.

Quelle: Universität des Saarlandes