WechseljahreWechseljahre und Herz-Kreislauf-Erkrankungen: Das sind die Risiken

Herz-Kreislauf-Erkrankungen waren 2022 die häufigste Todesursache bei Frauen. Worauf in den Wechseljahren zu achten ist, erklärt die Deutsche Herzstiftung.

Menschliches Herz
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Herz-Kreislauf-Erkrankungen treten bei Frauen aufgrund hormoneller Schutzmechanismen etwa 10 Jahre später auf als bei Männern.

Wechseljahre, eine Phase hormoneller Veränderungen im Leben einer Frau, erfordern besondere Aufmerksamkeit für die Herzgesundheit. Die Deutsche Herzstiftung klärt über die Risiken für Herz und Kreislauf auf und gibt Empfehlungen, wie Frauen sich bereits vor der Menopause schützen können.

Herz-Kreislauf-Erkrankungen bei Frauen werden noch immer unterschätzt: Im Jahr 2022 waren sie mit etwa 190.700 Sterbefällen die häufigste Todesursache bei Frauen. Insbesondere koronare Herzkrankheit (KHK), Herzinsuffizienz, Hypertonie und Herzinfarkt führen zu einer signifikanten Anzahl von Todesfällen.

Diese Erkrankungen treten bei Frauen aufgrund hormoneller Schutzmechanismen etwa 10 Jahre später auf als bei Männern, so Prof. Christiane Tiefenbacher von der Deutschen Herzstiftung.

Risikofaktoren

Die Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind bei Frauen und Männern ähnlich:

  • Bluthochdruck,
  • Diabetes,
  • Fettstoffwechselstörungen,
  • Übergewicht,
  • Lebensstilfaktoren wie Rauchen, Bewegungsmangel, ungesunde Ernährung, Stress und unregelmäßiger Schlaf.

In den Wechseljahren können hormonelle Veränderungen diese Risiken zusätzlich verschärfen. Die Deutsche Herzstiftung betont: Frauen sollten gezielt für diese Risiken sensibilisiert werden.

Die Gendermedizin erforscht geschlechterbezogene kardiologische Unterschiede, einschließlich Symptome, Stoffwechsel, Hormon- und Immunsystem sowie Alters- und Genetikunterschiede. Medikamente können demnach geschlechtsabhängig unterschiedlich wirken und bestimmte Eingriffe verschiedene Ergebnisse haben.

Bluthochdruck nach Menopause

Ein besonderes Augenmerk sollte auf Bluthochdruck nach der Menopause gelegt werden. Der Östrogenspiegel sinkt in den Wechseljahren, was das Risiko für Bluthochdruck erhöht. Ein nicht ausreichend behandelter Bluthochdruck ist ein gefährlicher Risikofaktor für Schlaganfall, Herzinfarkt und andere Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

Auch junge Frauen sind vor Bluthochdruck nicht geschützt. Die Einnahme von Verhütungsmitteln, insbesondere die Pille, kann das Bluthochdruckrisiko erhöhen. Frauen sollten bei mehreren Risikofaktoren alternative Verhütungsmethoden in Betracht ziehen.

Schlafstörungen

Schlafstörungen während und nach den Wechseljahren können das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen erhöhen. Die Herzstiftung empfiehlt, Schlafprobleme nicht auf den Alltag zu schieben, sondern sie direkt mit Ärzten zu besprechen. Lebensstilmaßnahmen wie regelmäßige Bewegung und ausgewogene Ernährung können das Risiko für Übergewicht und Bluthochdruck beeinflussen, die Schlafapnoe verursachen.

Herzinfarkt-Symptome bei Frauen oft nicht eindeutig

Die Herzstiftung betont auch: Herzinfarkt-Symptomen bei Frauen sind oft andere als bei Männern. Und sie sind oft weniger eindeutig. Zu den Symptomen, die bei Frauen auf einen Herzinfarkt hinweisen können, zählen:

  • Atemnot,
  • Ziehen in den Armen,
  • Müdigkeit,
  • Angstzustände,
  • Schweißausbruch oder
  • Schmerzen im Oberbauch.

Empfehlung der Herzstiftung

Die Deutsche Herzstiftung empfiehlt:

  • Frauen ab 40 Jahren, bei familiärer Vorbelastung sogar früher, sollten regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen durchführen lassen.
  • Diese umfassen Blutdruckmessung, Blutzucker- und Blutfettwerte sowie Ultraschalluntersuchungen zur Früherkennung von Gefäßverkalkungen.

Quelle: Deutsche Herzstiftung