PräventionKein Alkohol in der Schwangerschaft

Über 10.000 Kinder kommen bundesweit pro Jahr mit Schädigungen zur Welt, die durch Alkohol in der Schwangerschaft bedingt sind. Etwa 3000 Kinder mit schweren Formen des fetalen Alkoholsyndroms.

Illustration: Fötus neben Bierflasche und Rotweinglas vor grauem Hintergrund
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Jeder Tropfen Alkohol in der Schwangerschaft bedeutet ein Risiko für das ungeborene Kind.

Alkoholkonsum während der Schwangerschaft gefährdet die Gesundheit des ungeborenen Kindes. Darauf machten der Beauftragte der Bundesregierung für Sucht- und Drogenfragen und die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) am Tag des alkoholgeschädigten Kindes aufmerksam.

Ohne Ausnahme - Alkoholverzicht in der Schwangerschaft

Fetale Alkoholspektrum-Störungen (FASD) sind in Deutschland die häufigsten angeborenen Erkrankungen. Jedes Jahr werden bundesweit mehr als 10.000 Kinder mit Schädigungen geboren, die durch Alkoholkonsum während der Schwangerschaft bedingt sind. Viele Betroffene sind ihr Leben lang aufgrund von Verhaltensauffälligkeiten eingeschränkt.

Bei etwa 3000 Kindern jährlich liegt die schwere Form vor – das Fetale Alkoholsyndrom (FAS), bei dem Fehlbildungen des Skeletts, der Extremitäten und des Gesichts sowie Nierenschäden oder Herzfehler hinzukommen können.

Burkhard Blienert, Beauftragter der Bundesregierung für Sucht- und Drogenfragen: „In der Schwangerschaft ganz auf Alkohol zu verzichten, sollte für werdende Mütter selbstverständlich sein. Die Zahlen zeigen aber: Wir dürfen nicht lockerlassen, darauf aufmerksam zu machen, wie gefährlich Alkohol für das ungeborene Kind sein kann. Alkoholkonsum in der Schwangerschaft bleibt die häufigste Ursache für nicht genetisch bedingte Fehlbildungen. Schwangere müssen um die große Gefahr von Schädigungen durch Alkoholkonsum für ihr Kind wissen, um es so vor lebenslangen Schädigungen zu bewahren. Damit alle Kinder die Chance auf einen guten Start im Leben haben.“

Prof. Dr. Martin Dietrich von der BZgA: „Jeglicher Konsum von Alkohol in der Schwangerschaft birgt das Risiko, die körperliche und geistige Entwicklung des ungeborenen Kindes bleibend zu beeinträchtigen. Das gilt auch für geringe Mengen Alkohol. Trinkt eine schwangere Frau Alkohol, gelangt das Zellgift über das Blut in den Kreislauf des ungeborenen Kindes und kann zu schweren Schäden, vor allem im Gehirn, führen. Diese alkoholbedingten Schädigungen sind vermeidbar. Die Botschaft der BZgA lautet daher: Kein Alkohol in der Schwangerschaft – für die Gesundheit Ihres Kindes!“

Unterstützung für werdende Eltern

Unter www.kenn-dein-limit.de bietet die BZgA werdenden Eltern Informationen zu den Risiken des Alkoholkonsums in der Schwangerschaft und gibt Tipps, wie der Alkoholverzicht gelingen kann.

Schwangere, denen der Verzicht schwerfällt, können sich mit dem BZgA-Online-Programm „IRIS“ unter www.iris-plattform.de kostenlos, anonym und persönlich unterstützen lassen.

Quelle: Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung