Corona-VirusCoronaimpfung könnte auch vor Long COVID schützen

Coronaimpfungen haben möglicherweise auch Schutzeffekte vor Long/Post-COVID, so eine neue Studie. Bei Geimpften normalisierten sich die Vitaldaten nach einer SARS-CoV-2-Infektion rascher.

Spritze auf hellem Hintergrund
K. Oborny/Thieme

Impfstoffe gelten als die wirksamsten Instrumente zum Schutz vor einer COVID-19-Erkrankung. Sie verringern das Risiko eines schweren Krankheitsverlaufs, von Krankenhausaufenthalten und intensivstationären Behandlungen erheblich. Gegenstand kontroverser Diskussionen ist das Potenzial der Impfungen gegen Langzeitfolgen einer SARS-CoV-2-Infektion - von Long oder Post-COVID.

Ein Forscherteam von der Humboldt Uni Berlin und vom Robert-Koch-Institut haben auf Basis von Vitaldaten untersucht, ob eine Impfung zu messbaren Veränderungen der persönlichen Gesundheit und des Wohlbefindens führt.

Unterschiedlicher Verlauf je nach Impfstatus beobachtet

Die Daten wurden im Rahmen des Deutschen Corona-Datenspendeprojekts erhoben. Sie umfassen Daten von rund 190.000 Teilnehmer*innen aus einem Zeitraum von 2 Jahren. Sie stammen aus Smartwatches und Fitnesstrackern, mit denen die Teilnehmer*innen ihre Vitaldaten erfassten. Dazu zählen die tägliche Ruheherzfrequenz, Aktivität und Schlafdauer.

Die Daten zeigen, dass COVID-19 im Mittel mit erhöhter Herzfrequenz, verminderter Aktivität und erhöhtem Schlaf einhergehen. Geimpfte Personen weisen geringere Abweichungen vom Normalzustand auf als ungeimpfte Personen. Das könnte darauf hindeuten, dass Geimpfte weniger schwere Symptome aufwiesen als Ungeimpfte. Die Ergebnisse waren statistisch signifikant.

Die Forscher*innen fanden heraus, dass bei nicht geimpften Personen, die sich mit dem Virus infiziert hatten, die durchschnittliche Herzfrequenz und das Aktivitätsniveau bis zu 11 Wochen lang verändert waren. Bei geimpften Personen mit SARS-CoV-2-Infektion betrug der Zeitraum nur 4 Wochen.

Geimpfte Personen erfahren im Durchschnitt geringere Veränderungen ihrer Vitaldaten, die sich auch schneller wieder normalisieren. Ebenso treten extreme Veränderungen in der akuten Phase der Krankheit bei geimpften Personen seltener auf.

Sensordaten für die weitere Erforschung von Langzeitfolgen

Die Datenanalyse untermauert die These, dass eine Impfung auch schützende Wirkung vor den Langzeitfolgen einer COVID-19-Erkrankung bietet, so die Forscher*innen.

Zudem belege die Untersuchung den Wert von tragbaren Sensordaten im groß angelegten Setting für die öffentliche Gesundheitsforschung.

Quelle: Humboldt-Universität zu Berlin