PräventionInanspruchnahme von Krebs-Früherkennung steigt wieder

Die Inanspruchnahme der Krebs-Früherkennung hat sich weitgehend auf Vor-Pandemie-Niveau stabilisiert. 

Abtasten der Brust beim Screening
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Beim Mammographie-Screening war ein Anstieg von 7,4 Prozent im ersten Quartal 2023 zu verzeichnen.

Die Deutsche Krebsgesellschaft und der AOK-Bundesverband melden eine erfreuliche Normalisierung der Teilnahme an Krebs-Früherkennungsuntersuchungen. Nach starken Rückgängen während der Pandemiejahre 2020 und 2021 sowie der Omikron-Welle zu Beginn 2022 zeigen die aktuellen Zahlen des Früherkennungsmonitor eine weitgehende Normalisierung der Inanspruchnahme. Obwohl die Deutsche Krebsgesellschaft und die AOK den positiven Trend begrüßen, betonen sie dennoch den Nachholbedarf aufgrund versäumter Untersuchungen in der Pandemie und allgemeiner Lücken in der regelmäßigen Krebsvorsorge.

Inanspruchnahme verschiedener Screeningverfahren schwankt

Die Teilnahmeraten an den Krebs-Früherkennungsuntersuchungen im zweiten Halbjahr 2022 erreichten laut Früherkennungsmonitor des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WIdO) weitgehend das Niveau von 2019 vor Ausbruch der Pandemie. Auch im ersten Quartal 2023 setzte sich dieser positive Trend fort, mit teilweise deutlichen Anstiegen im Vergleich zu 2019. Das betrifft insbesondere:

  • Koloskopien im Rahmen des Darmkrebs-Screenings mit einem Anstieg von knapp 27 Prozent im ersten Quartal 2023 im Vergleich zu 2019;
  • Mammographie-Screening (+ 7,3 Prozent);
  • Prostatakrebs-Früherkennung (+ 5,6 Prozent).

Eine geringfügige Abnahme zeigte sich bei der Früherkennung von Gebärmutterhalskrebs (- 3,9 Prozent). Beim Hautkrebs-Screening wurde ein Rückgang von 12 Prozent verzeichnet, hauptsächlich aufgrund von Änderungen im Untersuchungsintervall.

Die Deutsche Krebsgesellschaft (DKG) und der AOK-Bundesverband sehen die Normalisierung als erfreuliche Entwicklung an. DKG-Präsident Prof. Michael Ghadimi betont die Bedeutung der Früherkennung und appelliert weiterhin an die Bevölkerung, regelmäßige Untersuchungen wahrzunehmen.

Jens Martin Hoyer vom AOK-Bundesverband führt aus, dass viele Versicherte nun verpasste Früherkennungsuntersuchungen nachholen. Die AOK unterstützt dies durch gezielte Informationen, darunter den Vorsorg-O-Mat auf ihrer Website und Informationsfilme zu den einzelnen Früherkennungsuntersuchungen.

Schwankungen bei Darmkrebsvorsorge durch Pandemie

Ein Schwerpunkt des neuen Früherkennungsmonitors liegt auf der Darmkrebsvorsorge, mit Analysen zu den Auswirkungen der Pandemie auf die Koloskopien. Die Analyse zeigt deutliche Rückgänge in den Jahren 2020 bis 2022 im Vergleich zu 2019. Die Pandemie-Lücke bei Koloskopien bedauert Ghadimi und weist auf die langfristigen Folgen hin, die sich erst nach etwa zehn Jahren zeigen.

Die Auswertung zeigt zudem ein Steigerungspotenzial bei der langfristigen Inanspruchnahme des Darmkrebs-Screenings, wobei nur etwa 45 Prozent der anspruchsberechtigten Menschen im Alter von 65 Jahren oder älter in den letzten 10 Jahren eine Koloskopie erhalten haben. Weitere Informationen sind auf den Websites von AOK-Bundesverband und Deutscher Krebsgesellschaft verfügbar.

Quelle: AOK-Bundesverband die Gesundheitskasse