AlzheimerErnährung beeinflusst Alzheimer-Risiko erheblich

Rotes und ultraverarbeitetes Fleisch, hochverarbeitete Nahrungsmittel und Adipositas zählen zu den größten Alzheimer-Risikofaktoren. Ernährungsänderungen haben präventives Potenzial.

Burger auf Teller im Restaurant
K. Oborny/Thieme

Burger sollten eher selten gegessen werden. Prozessiertes rotes Fleisch gehört zu den Nahrungsmitteln, die das Alzheimer-Risiko erhöhen.

Das Risiko, an Alzheimer zu erkranken, kann mit der Ernährung deutlich gesenkt werden. Das zeigt eine kürzlich im Journal of Alzheimer's Disease erschienene Studie. William B. Grant und Steven M. Blake werteten für die Studie wissenschaftliche Arbeiten aus den vergangen 3 Jahrzehnten aus. Das Fazit lautet:

Die wichtigsten ernährungsbedingten Risikofaktoren für eine Alzheimer-Erkrankung sind rotes Fleisch, insbesondere verarbeitetes, und hochverarbeitete Nahrungsmittel.

Forschungsarbeiten legen nahe, dass pflanzenbasierte Ernährungsweisen wie die mediterrane Ernährung oder traditionelle Ernährungsformen in China, Japan oder Indien mit einem geringeren Alzheimer-Risiko verbunden sind im Vergleich zu westlichen Ernährungsweisen. Die Erkrankungsraten für Alzheimer sind in den genannten Ländern gestiegen, seit westliche Ernährungsweisen dort Einzug gehalten haben.

Rotes Fleisch und hochverarbeitete Nahrungsmittel

Durch den Verzehr von rotem Fleisch erhöht sich das Demenzrisiko. Der häufige Verzehr von rotem Fleisch ist u.a. assoziiert mit

  • Entzündungen
  • Insulinresistenz
  • oxidativem Stress
  • Homocysteinämie
  • Veränderungen des Darmmikrobioms
  • gesättigte Fettsäuren
  • Advanced Glycation End Products

Hochverarbeitete Nahrungsmittel begünstigen Adipositas und Diabetes - beides Risikofaktoren für Alzheimer. Diesen Nahrungsmitteln fehlen häufig die Alzheimer-protektiven antientzündlichen und antioxidativen Inhaltsstoffe, die in vollwertigen pflanzlichen Lebensmitteln enthalten sind. Zudem enthalten sie oft viel Zucker und raffiniertes Getreide.

Armut

Als einen weiteren Risikofaktor (in den USA) führen die Autoren Armut an. Sie sei ein wichtiger Treiber der Alzheimer-Krankheit. Als Gründe nennen sie insbesondere die Preisgestaltung für Lebensmittel. So seien hochverarbeitete Nahrungsmittel billigere Energiequellen als Obst, Gemüse, Vollkorn und andere vollwertige Produkte. Zudem begünstigen sie Adipositas.

Adipositas und Alzheimer

Berechnungen gehen davon aus, dass die Alzheimer-Inzidenz in den USA von 2018 bis 2038 um etwa 50% steigen wird. Sie basieren auf Vergleichen für die Entwicklung von Adipositas und Alzheimer in den USA. Diese Vergleiche zeigen eine mit 20 Jahren Verzögerung auftretende Inzidenz zwischen Adipositas und Alzheimer. Die Steigerung von 50% kommt der 2018 von der Alzheimer Association publizierten Schätzung von 56% sehr nahe.

Welche Ernährung beugt Alzheimer vor?

Die Studienautoren empfehlen eine gesunde, vollwertige, pflanzenbasierte Kost. 

Protektive Nahrungsmittel sind z.B.

  • grüne Blattgemüse
  • buntes Obst und Gemüse
  • Hülsenfrüchte
  • Nüsse
  • Omega-3-Fettsäuren
  • Vollkorn

Ernährungsformen wie die DASH- und die MIND-Diät mit reduziertem Fleischverzehr könnten das Risiko für Alzheimer um 40-50% reduzieren im Vergleich zu westlichen Ernährungsweisen.

Quelle: Alzheimer's Disease/newswise.com/Ni

Literatur

Grant WB, Blake SM. Diet’s Role in Modifying Risk of Alzheimer’s Disease: History and Present Understanding. Journal of Alzheimer's Disease 2023; https://content.iospress.com/articles/journal-of-alzheimers-disease/jad230418