InfektiologieZähneputzen mit weniger Lungenentzündungen im Krankenhaus assoziiert

Tägliches Zähneputzen kann die Rate an im Krankenhaus erworbenen Pneumonien offenbar senken. Es scheint auch mit kürzerer Beatmungsdauer und Intensivbehandlung verbunden zu sein.

Zahnbürsten auf weißem Hintergrund
Thieme Verlagsgruppe

Regelmäßige Zahnpflege kann pathogene Mundbakterien reduzieren.

Ein einfaches und kostengünstiges Mittel wie regelmäßiges Zähneputzen kann offenbar die Rate an Pneumonien im Krankenhaus reduzieren. Das legt eine Metaanalyse nahe. 

Die Autoren identifizierten für die systematische Übersichtsarbeit und Metaanalyse 15 randomiserte klinische Studien mit knapp 2800 Patient*innen. Darin wurden die möglichen Effekte täglichen Zähneputzens im Vergleich zum Nicht-Zähneputzen und dem Auftreten von im Krankenhaus erworbenen Pneumonien geprüft.

In 13 Studien wurde eine Zahnreinigungsroutine bei Erwachsenen auf Intensivstation (ITS) untersucht. 2 Studien prüften die Effekte von regelmäßigen Zähneputzen bei nicht beatmeten Patient*innen.

Die Analyse ergab bei regelmäßiger Zahnpflege folgende Assoziationen:

  • die Rate an Lungenentzündungen war geringer, signifikant geringer bei denjenigen, die invasiv beatmet wurden;
  • die Beatmungsdauer und die Dauer der Behandlung auf Intensivstation war kürzer;
  • die Mortalität auf der Intensivstation geringer.

Für den Bedarf an Antibiotika und die Dauer des Krankenhausaufenthalts insgesamt ergab die Analyse keinen Zusammenhang.

Ni

Literatur

Klompas M et al. Association Between Daily Toothbrushing and Hospital-Acquired Pneumonia. A Systematic Review and Meta-Analysis. JAMA Internal Medicine 2023; doi:10.1001/jamainternmed.2023.6638