ChrononutritionFrühes Essen beugt kardiovaskulären Erkrankungen vor

Ein zeitiges Frühstück und Abendessen kombiniert mit einer längeren nächtlichen Fastenperiode könnte Vorteile für die Herz-Kreislauf-Gesundheit haben.

2 belegte Vollkorn-Toast mit Käse, Gurke, Salatblatt und Tomate
K. Oborny/Thieme

Besser früh als spät und regelmäßig essen scheinen Herz und Kreislauf gesund zu halten.

Nicht nur was, sondern auch wann gegessen wird, scheint die Herz-Kreislauf-Gesundheit zu beeinflussen. Zeitiger frühstücken und zu Abend essen in Verbindung mit längerem nächtlichen Fasten könnten helfen, Herz-Kreislauf-Erkrankungen vorzubeugen.

Forscher*innen haben untersucht, welche Zusammenhänge zwischen Ernährungsmustern und Herz-Kreislauf-Erkrankungen bestehen. Sie werteten dafür Daten von rund 103.000 Teilnehmer*innen der französischen NutriNet-Santé-Kohorte aus. Die prospektive Studie untersucht seit 2009 Zusammenhänge zwischen Ernährung und Gesundheit.

Im Fokus der aktuellen Datenanalyse standen die Assoziationen zwischen Zeitpunkt der Nahrungsaufnahme, zirkadianen Rhythmen und der Herz-Kreislauf-Gesundheit. Um mögliche andere Einflüsse zu verringern, wurden Kofaktoren wie Alter, Geschlecht, Familienstand, aber auch Nahrungsqualität, Lebensstil und Schlafrhythmus in die Analyse einbezogen.

Die Ergebnisse zeigen:

  • Eine späte erste Mahlzeit des Tages (z.B. beim Auslassen des Frühstücks) ist mit einem erhöhten Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen verbunden. Jede Stunde später (z.B. 9 Uhr anstatt 8 Uhr) erhöht das Risiko um 6 Prozent.
  • Wird die letzte Mahlzeit spät am Abend eingenommen (nach 21 Uhr) zeigt sich eine Assoziation mit erhöhtem Risiko für zerebrovaskuläre Erkrankungen (z.B. Schlaganfall). Der Risikoanstieg beträgt demnach beachtliche 28 Prozent im Vergleich zum Abendessen vor 20 Uhr, insbesondere bei Frauen.
  • Längeres nächtliches Fasten, also ein längerer Zeitraum zwischen der letzten Mahlzeit des Tages und der ersten am Folgetag, scheint das Risiko für zerebrovaskuläre Erkrankungen zu reduzieren.

Die Studie zeigt aber auch: Die Ernährung steht nicht für sich allein. Spät essende Teilnehmer*innen tranken mehr Alkohol, gingen später zu Bett und aßen unregelmäßiger im Vergleich zu den frühen Esser*innen.

Quelle: Nature Communications Dec-2023/newswise.com/Ni

Literatur

Palomar-Cros A, Andreeva VA, Fezeu LK et al. Dietary circadian rhythms and cardiovascular disease risk in the prospective NutriNet-Santé cohort. Nature Communications 2023; https://www.nature.com/articles/s41467-023-43444-3#Sec2