DiabetesDiabetes-Management: Einlegsohle gegen Fußgeschwüre

Die neu entwickelte Einlegsohle nimmt Temperaturmessungen an den Füßen vor und könnte eine innovative Hilfe beim Diabetes-Management sein.

Innenfuß von der Seite
K. Oborny / Thieme

Die spezielle Einlegsohle ermögliche eine frühzeitige Erkennung von Fußveränderungen, so die Entwickler.

Eine schwerwiegende Komplikation bei Menschen mit Diabetes können Fußgeschwüre sein. Eine Studie unter der Leitung von Prof. Dr. Peter Mertens von der Uni Magdeburg präsentiert eine innovative Einlegesohle, die über Sensoren frühzeitig Temperaturveränderungen in den Füßen erkennt.

Methodik und Ergebnisse

Die Forschungsgruppe entwickelte eine eigene telemedizinische Plattform, in die Temperatursensoren in speziell konzipierte Einlegesohlen integriert wurden. In einer klinischen Studie wurden 140 Proband*innen mit Diabetes mit den Sohlen ausgestattet, die täglich zwei Messungen der Fußtemperatur durchführten. Die Werte wurden über Mobiltelefone an den Studienarzt übertragen. Bei Temperaturanstiegen über 1,5 Grad Celsius überwachte die Telemetrie den Zustand. Die Ergebnisse sind vielversprechend: Nach 24 Monaten entwickelte die Gruppe ohne Temperaturmessungen fünf Fußgeschwüre, während diejenigen mit Temperaturmessungen keine aufwiesen.

Prof. Mertens hebt hervor, dass die telemedizinische Überwachungsstrategie die Lebensqualität verbessern könne. Insbesondere bei Patient*innen mit Diabetes und Polyneuropathie. Das System ermögliche eine frühzeitige Erkennung von Fußveränderungen.

Die Forschungsgruppe konzentriert sich nun auf die medizinische Zertifizierung der Einlegesohle, die in Zusammenarbeit mit der Firma Thorsis aus Magdeburg entwickelt wurde. Die Studie wurde durch den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) und das Ministerium für Wissenschaft, Energie, Klimaschutz und Umwelt des Landes Sachsen-Anhalt gefördert. Diese Technologie könnte einen Beitrag zum Diabetes-Management leisten und Erkrante vor potenziell schwerwiegenden Komplikationen schützen.

Quelle: Otto von Guericke Universität Magdeburg