Ätherische ÖleFür jeden Raum der richtige Duft

Ätherische Öle können in der Praxis auch als Raumduft eingesetzt werden: z.B. um die Keimlast in der Luft zu verringern, aber auch um die Befindlichkeit von Patienten und Behandelnden verbessern.

Aromatherapie, Raumduft
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Klären, desinfizieren, erfrischen, Angst lösen: Raumdüfte aus ätherischen Ölen können vielfältig angewendet werden. © shintartanya/stock.adobe.com

von Eliane Zimmermann


Duftende Raumsprays sind eine ideale Möglichkeit, um die spezifische Wirkung ätherischer Öle in einem ganzen Raum zu entfalten – ob im Schlafzimmer, Kinderzimmer oder am Arbeitsplatz. Auch für Praxisräume eignen sie sich. Im therapeutischen Kontext können Raumsprays nicht nur die Keimlast in einem Patientenraum verringern (siehe „Klärungs-Raumspray zur Luftreinigung“). Der richtige Duft verbessert auch die Befindlichkeit von Patient*innen und Behandelnden


Gehen immer: Zitrusdüfte und Nadelöle

Die preiswertesten Naturdüfte sind Zitrusöle wie Mandarine und Grapefruit sowie Nadelöle wie Fichte und Kiefer. Gleichzeitig werden sie von den meisten Menschen sehr gemocht. Zudem bestehen sie aus einem hohen Anteil an Monoterpenen. Diese sind extrem flüchtig und von geringer Viskosität, sodass sie sich gut versprühen lassen. Ihr weiteres Plus: Eine Magisterarbeit an der Universität Wien [1] konnte aufzeigen, dass diverse getestete Terpene beispielsweise aus Nadel- und Zitrusölen die Luftkeimzahl in den Testräumen reduzierten.


Angstlösend und entspannend: Weihrauch und Orange

Für ängstliche, verunsicherte oder gar traumatisierte Patient*innen kann der Aufenthalt in einem Raum beispielsweise mit Orangen- oder Weihrauchöl für Entspannung sorgen. In Experimenten in Zahnarztpraxen konnte die weit verbreitete Angst vor Zahnbehandlungen durch Orangenöl verringert werden [2].

Psychiatrie-Patient*innen und Menschen in der Hospizpflege können mithilfe von ihnen bekannten Naturdüften ein Stück Normalität erfahren. Sie können sozusagen auf Zeitreise gehen mit einem virtuellen Spaziergang durch den Wald, in eine Kirche oder zu einem geliebten Urlaubsort


Was, wenn ein Duft nicht gefällt?

In all den Jahren als Aromatherapeutin habe ich noch nie jemanden erlebt, der einen kurz zuvor versprühten Raumduft abscheulich oder gar unerträglich fand. Im Gegenteil: Oft fragen Patient*innen, was denn so gut riechen würde.

Sicherheitshalber kann man das infrage kommende Spray erst einmal auf ein Papiertaschentuch oder ein Stück Zellstoff sprühen und die Patient*innen daran riechen lassen. Lehnt jemand den Duft ab, sollte man diesen erst gar nicht versprühen. Ansonsten hilft starkes Lüften. In der Regel verflüchtigt sich der erste starke Geruchseindruck ohnehin nach wenigen Minuten.

Allergiker*innen reagieren in der Regel nicht allergisch auf Raumsprays, wenn man diese nicht in unmittelbarer Nähe versprüht, sodass Tröpfchen auf Haut und Schleimhaut gelangen können.
 

Merke

Patient*innen mit stark ausgeprägten Allergien oder gar einer vielfachen Chemikalienunverträglichkeit sollte man unbedingt vorher vorsichtig am Tuch schnuppern lassen


Rezepte für Raumsprays

Raumsprays sind blitzschnell hergestellt und bis zu einem Jahr haltbar. Und der Fantasie sind kaum Grenzen gesetzt, Mischungen an individuelle Bedürfnisse anzupassen.

Im folgenden Login-Bereich finden Sie Anleitungen für diese 3 ätherischen Ölmischungen:

  • Aktiv-Raumspray für Morgenmuffel, Autofahrer und Lernende
  • Feierabend-Raumspray für loslasser und Schlafsucher
  • Klärungs-Raumspray zur Luftreinigung

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Der Beitrag erschien in der DHZ 7/2017.

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Literatur

[1] Karbasiyan Z. Antimikrobielle Wirkung von Terpenen auf luftgetragenen Keimen in Apothekenverkaufsräumen/Arztpraxis. Magisterarbeit, Universität Wien, Fakultät für Chemie: 2012

[2]  Lehrner J, Marwinski G, Lehr S et al. Ambient odors of orange and lavender reduce anxiety and improve mood in a dental office. Physiol Behav 2005; 86(1-2): 92-9

Eliane Zimmermann ist Aromatherapeutin und Heilpraktikerin; sie lebt und arbeitet in Irland.  

aromapraxis.de