AugengesundheitAugenpflege im Homeoffice: Was muss beachtet werden?

Die Augengesundheit leidet, wenn wir viele Stunden lang zu Hause an einem behelfsweisen Büroplatz auf den Monitor starren. Experten der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft klären über die Augenpflege im Homeoffice auf.

Schreibtisch mit Laptop, Brille und Dokumenten
Drobot Dean/stock.adobe.com

Auch die Augen benötigen im Homeoffice eine Pause.

Die pandemiebedingte Homeoffice-Pflicht ist entfallen. Dennoch werden viele Bürger*innen ihren Job weiterhin häufig am heimischen Bildschirm erledigen, wie Umfragen zeigen.

Der menschliche Körper ist für die Steinzeit gemacht – für die stundenlange Nahrungssuche im Freien, bei Tageslicht, den Blick wechselweise auf nah und fern gerichtet. Mit dem Anbruch der Moderne, mit dem Einzug massenhaft sitzender Bürotätigkeiten, haben sich die Lebensumstände radikal geändert. „Wir bewegen nicht nur uns, sondern auch unsere Augen sehr viel weniger, lassen den Blick seltener durch die Gegend schweifen“, sagt Prof. Claus Cursiefen, Generalsekretär der DOG.

Augenerholung auf dem Balkon, der Terrasse oder im Garten

Entfällt der tägliche Weg ins Büro, weil wir aus den heimischen 4 Wänden remote arbeiten, entfernen wir uns noch weiter von der Natur. „Es ist deshalb wichtig, im Homeoffice alle 30 Minuten entspannt über den Bildschirm in die Ferne zu schauen“, betont Cursiefen. „Heimarbeitende sollten auch so oft wie möglich das Tageslicht draußen oder zumindest auf dem Balkon nutzen.“

Weil Heimarbeitende mangels Ablenkung häufig konzentrierter auf den Bildschirm starren als im Büro, sinkt bei ihnen die Frequenz des Lidschlags. Lidschläge befeuchten das Auge mit einem schützenden Tränenfilm. Sinkt die Frequenz, dann trocknen die Augen aus, werden müde und können schmerzen.

5 Maßnahmen gegen trockene Augen

Um eine Austrocknung zu verhindern, rät Prof. Cursiefen zu ein paar einfachen Maßnahmen:

  • regelmäßig mit beiden Augen zwinkern
  • ausreichende Flüssigkeitszufuhr 
  • gesunde Kost mit viel Fisch, Gemüse und Obst
  • regelmäßiges Lüften und die Verwendung eines Luftbefeuchter
  • beim Tragen von Kontaktlinsen auf harte Haftschalen  wechseln

Ein Tabu im Homeoffice ist Rauchen, da Zigarettenrauch den schützenden Tränenfilm angreift.

Tränenersatzmittel und Lidkantenpflege

Wer im Homeoffice dennoch unter gereizten, geröteten Augen leidet, kann Tränenersatzmittel träufeln, die in der Apotheke rezeptfrei erhältlich sind. „Hilfreich ist auch eine Lidkantenpflege, um die Produktion eines fettreichen Tränenfilms zu unterstützen“, erläutert Cursiefen. Dazu morgens und abends feuchtwarme Abschminkpads für 5 Minuten auf die Augen legen, anschließend die Lidkanten an Unter- und Oberlid mit einem sauberen Wattestäbchen sanft zur Lidkante hin ausstreichen.

Technische Aspekte

Außerdem gibt es ein paar technische Aspekte zu beachten:

  • Bildschirm mit guter Auflösung 
  • ausreichende Größe des Bildschirm
  • Bildschirmabstand von mind. 45 cm
  • Tageslicht sollte seitlich auf den Monitor fallen
  • Monitor leicht nach oben kippen

„Das Blaulicht des Displays ist keine Gefahr für die Augen“, betont der DOG-Präsident.

Ab wann zum Arzt?

Stellen sich anhaltende Beschwerden wie Brennen, Jucken oder Rötung ein, sollten Betroffene einen/eine Augenärzt*in aufsuchen. „Diese Symptome sind charakteristisch für das Office Eye, das trockene Auge“, warnt Cursiefen. „Dabei handelt es sich um eine Erkrankung, die großen Leidensdruck verursachen kann.“

Quelle: Pressemitteilung/Deutsche Ophthalmologische Gesellschaft