SchmerzGiovanni Maio erhält Deutschen Schmerzpreis 2023

Der diesjährige Preisträger Prof. Giovanni Maio engagiert sich für eine individuelle Betreuung von Schmerzpatient*innen, die sich nicht nur an Leitlinien orientiert.

Prof. Giovanni Maio
Silke Wernet

Der Medizinethiker Prof. Giovanni Mai wurde für sein Engagement für eine Medizin, die Wissenschaftlichkeit und Zwischenmenschlichkeit verbindet, ausgezeichnet.

Die Deutsche Gesellschaft für Schmerzmedizin e.V. (DGS) und die Deutsche Schmerzliga e.V. (DSL) haben den Deutschen Schmerzpreis 2023 an den Philosophen und Arzt Prof. Giovanni Maio, Freiburg, verliehen. Maio forscht zu den ethischen Grenzen der Ökonomisierung und Technisierung der Medizin.

Mit seinem Plädoyer für individualisierte Medizin unterstützt Maio das Hauptanliegen der DGS: Individualisierung statt Standardisierung. Er betont, dass ärztliches Tun, das sich allein auf Leitlinien stützt, nicht ausreicht. Vielmehr seien gerade in der oftmals langjährigen Betreuung von Schmerzpatienten die Kenntnis der individuellen Geschichte sowie eine gute Arzt-Patienten-Beziehung die Basis für wirksame Therapieentscheidungen.

Vielfältiges Engagement für eine menschenwürdige Medizin

Prof. Maio engagiert sich auf vielen Ebenen für eine Medizin, die Wissenschaftlichkeit und Zwischenmenschlichkeit verbindet, „eine individualisierte Medizin, in der das Persönliche und Einmalige einer Lebensgeschichte und der soziale Bezug Platz haben“, betonte Dr. med. Johannes Horlemann, Präsident der DGS.

Damit ist Maios Stimme aus aktuellen gesundheitspolitischen Debatten nicht mehr wegzudenken. „Ihm verdanken wir, dass abseits von Leitlinienmedizin und Standardisierungsprozessen im Gesundheitswesen ärztliches Tun auf den eigentlichen Inhalt und Auftrag zurückgeführt wurde: Sorgen und Versorgen“, so Horlemann und Dr. med. Michael Überall, Präsident der DS.

Quelle: Deutsche Gesellschaft für Schmerzmedizin e.V.