ForschungBayerns Gesundheitsminister regt Einrichtung von Lehrstühlen Integrative Medizin und Naturheilkunde an

Der bayrische Gesundheitsminister Klaus Holetschek fordert ein stärkeres Miteinander konventioneller Medizin und evidenzbasierter Naturheilverfahren. Evidenzbasierte Naturheilverfahren müssten stärker in die medizinische Versorgung integriert werden.

Klaus Holetschek, Bayerischer Gesundheitsminister
Quelle: Bayerisches Staatsministerium für Gesundheit und Pflege

Klaus Holetschek spricht sich für die Erforschung und den Einsatz evidenzbasierter Naturheilverfahren in der Patientenversorgung aus.

Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek fordert ein stärkeres Miteinander von konventioneller Medizin und evidenzbasierten Naturheilverfahren. „Wir müssen evidenzbasierte Naturheilkunde noch stärker in die medizinische Versorgung integrieren. Dafür müssen wir Naturheilverfahren stärker in den wissenschaftlichen Fokus nehmen und in der universitären Forschung und der Lehre und Ausbildung verankern“, sagte Holetschek auf der Eröffnung des Kongresses für Naturheilverfahren nach Pfarrer Sebastian Kneipp in Bad Wörishofen.

„Wir brauchen in Bayern Lehrstühle für Integrative Gesundheit und Naturheilkunde. Ich setze mich daher schon lange für einen solchen Lehrstuhl an der medizinischen Fakultät der Universität Augsburg ein. Forschung und Lehre können entscheidend dazu beitragen, tiefergehende wissenschaftliche Erkenntnisse zu naturheilkundlichen Praktiken und Methoden zu liefern. Auch in der digitalen Transformation muss die Naturheilkunde stärker gefördert werden“, so Holetschek weiter.

Er ergänzte: „Seit Jahrzehnten werden evidenzbasierte Naturheilverfahren und Komplementärmedizin wie Kneipptherapie, Heilfasten, Akupunktur und Manuelle Medizin von den Menschen stark nachgefragt. Denn sie leisten vor allem bei chronischen Erkrankungen einen wertvollen Beitrag.“ Bei den chronischen Erkrankungen werde man mit der konventionellen Medizin allein an Grenzen stoßen. Naturheilverfahren könnten bei Erkrankungen wie Arthrose, Allergien, Stoffwechselerkrankungen, aber auch bei Depression oder chronischer Erschöpfung gewinnbringend zum Wohle der Patient*innen eingesetzt werden.

Holetschek betonte: „Klar ist, und das höre ich immer wieder in meinen Gesprächen: Der Bedarf und die Nachfrage nach Naturheilverfahren sind groß. Trotzdem haben in der Regel nur Selbstzahler und Privatversicherte Zugang zu den vielversprechenden Verfahren. Das müssen wir ändern. Wir müssen evidenzbasierte Naturheilkunde und Komplementärmedizin für alle zugänglich machen. Sie müssen ein Teil des Leistungskatalogs der Gesetzlichen Krankenkassen werden.“

Die bestmögliche medizinische Versorgung der Bürger*innen sei für Holetschek entscheidend. Das Potenzial der evidenzbasierten Naturheilkunde müsse in Zukunft noch besser genutzt werden. Deren Ausgrenzung aus der medizinischen Versorgung und akademischen Strukturen führe zu unerwünschtem und alternativmedizinischem Wildwuchs.

Quelle: Pressemitteilung/Bayerisches Staatsminsterium für Gesundheit und Pflege

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