Gesundheit und ErnährungSüßungsmittel: Wie gesund ist Zuckerersatz?

Das Bundesinstitut für Risikobewertung hat Studiendaten zu Süßungsmitteln ausgewertet und sich zu den gesundheitlichen Risiken geäußert.

Stevia Pillen in einer Holzschale und auf einem Holzlöffel.
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Das Bundesinstitut für Risikobewertung äußert sich auf Grundlage diverser Studienergebnisse zu den gesundheitlichen Auswirkungen von Süßungsmitteln.

Im Zuge der „Nationalen Reduktions- und Innovationsstrategie für Zucker, Fette und Salz in Fertigprodukten“ (NRI) soll der Einsatz von Fetten, Salz und Zucker reduziert werden. Anstelle von Zucker greifen Lebensmittelhersteller häufig auf Süßungsmittel zurück. Süßungsmittel gehören zu den Lebensmittelzusatzstoffen und müssen innerhalb der EU ein Zulassungsverfahren durchlaufen und auf Lebensmittelverpackungen angegeben werden.

Seit der Verabschiedung der NRI im Dezember 2018 veröffentlicht das Bundesinstitut für Risikobewertung Stellungnahmen (BfR) zu den gesundheitlichen Risiken von Süßungsmitteln:

1. Studiendaten lassen keine eindeutigen Aussagen über gesundheitliche Folgen zu

Für die Bewertung zu den gesundheitlichen Risiken von Süßungsmitteln wurden Studiendaten herangezogen, die Auskunft darüber geben, wie die am häufigsten eingesetzten synthetischen Süßstoffe (Sucralose, Aspartam, Saccharin, Cyclamat und Acesulfam K.) die Entstehung von Übergewicht und Stoffwechselerkrankungen beeinflussen.

Die Analyse zeigt: Die Mehrheit der Studien zeigte keinen negativen Einfluss von Süßungsmitteln auf den Stoffwechsel – die Studienergebnisse sind aber heterogen. Die Datenlage lässt keine eindeutigen Aussagen zu, ob sich der Konsum Süßungsmittel-haltiger Getränke negativ auf die Darmflora oder auf die Entstehung neurodegenerativer Erkrankungen auswirkt.

Auch der Einfluss von Diätgetränken mit Süßstoffen auf das Körpergewicht ist unklar. Ebenfalls bleibt offen, ob sensible Bevölkerungsgruppen (z.B. Personen mit Vorerkrankungen, Schwangere und Kinder) stärker von möglichen negativen Folgen betroffen sind.

Zur vollständigen Stellungnahme Nr. 004/2023 vom 07.02.2023

2. Gesundheitliches Risiko durch Kombination von Süßungsmitteln bewertet

Das BfR wertete die Ergebnisse von Tierstudien aus, welche die Kombination von Süßungsmitteln in nichtalkoholischen Erfrischungsgetränken untersuchten.

Die Auswertung der Datenlage zeigt: Durch die Verwendung mehrerer Süßungsmittel kann es zu unterwünschten Wirkungen in den Nieren und Harnwegen kommen, wenn die jeweiligen Süßstoffe ihrem ADI-Wert (= Acceptable Daily Intake) entsprechen. Ob sich die einzelnen Süßungsmittel durch deren Kombination gegenseitig beeinflussen, wirft Fragen auf.

Weitere Forschung ist nötig, um Aussagen über die Wirkung beim Menschen zu treffen.

Zur vollständigen Stellungnahme Nr. 005/2023

3. Süßungsmittel-Gehalt in Erfrischungsgetränken analysiert

Um festzustellen wie viel Süßungsmittel in Erfrischungsgetränken enthalten ist, untersuchte das BfR mit der MEAL-Studie (Mahlzeiten für die Expositionsschätzung und Analytik von Lebensmitteln) neun Süßstoffe in 92 kalorienreduzierten/zuckerfreien Erfrischungsgetränken.

Das Ergebnis: 87 der 92 Erfrischungsgetränke enthielten mehr als ein Süßungsmittel.

Zur vollständigen Stellungnahme Nr. 006/2023

Quelle: Bundesinstitut für Risikobewertung