Immanuel Hochschulambulanz Bernau führt Herzsprechstunde für Frauen ein

„Die Gleichbehandlung von Männern und Frauen ist gesellschaftlich unbestritten, in der Medizin kann sie jedoch auch gefährlich sein“, sagt Herzchirurgin Dr. Viyan Sido. Grund dafür sind die biologischen und hormonellen Unterschiede zwischen den Geschlechtern. Das kann Auswirkungen auf die Wirkung von Medikamenten und auf ganze Krankheitsverläufe haben.

Das bekannteste Beispiel ist der Herzinfarkt: Die Symptome eines Herzinfarkts bei Frauen sind andere als bei Männern. Deshalb kämen Frauen nicht selten zu spät ins Krankenhaus, so Sido. In der individuellen Sprechstunde der Hochschulambulanz wird es neben der medizinischen Betreuung auch um postoperative Nachsorgen, Ernährungs- und Raucherentwöhnungsberatung und die generelle Anpassung des Lebensstils gehen.

Frauen sterben doppelt so häufig wie Männer an einer Herzerkrankung. Deshalb müsse noch viel mehr über geschlechtsspezifische Medizin gesprochen werden, so Prof. Johannes Albes, Chefarzt der Herz- und Gefäßchirurgie. Hier wolle die Hochschule Brandenburg zukünftig aktiver werden, beispielsweise in der Ausbildung von Student*innen.

Zu finden ist die Immanuel Hochschulambulanz Bernau in der Berliner Straße 3 in Bernau bei Berlin. Sie gehört zum Immanuel Herzzentrum Brandenburg. Durch die Anerkennung als Universitätsklinikum der Medizinischen Hochschule Brandenburg Theodor Fontane im Verbund durch das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur konnte das zum Immanuel Klinikum Bernau gehörige Herzzentrum eine Hochschulambulanz einrichten und kann so eine über die Regelversorgung hinausgehende ambulante Betreuung anbieten. Hier werden auch gezielte wissenschaftliche Fragestellungen betreut.

Herzsprechstunden bzw. Herzzentren für Frauen gibt es deutschlandweit bereits in mehreren Städten, u.a. Leipzig, Siegen oder Schweinfurt.

Quelle: Immanuel Albertinen Diakonie