Coronavirus: Long-COVID: Neue Medikamentenstudie gestartet

In der Doppelblindstudie wird die Wirksamkeit von Kortison und hoch dosierten B-Vitaminen bei Long-COVID untersucht. Es werden noch Studienteilnehmer*innen gesucht.

An den Universitätskliniken Tübingen, Würzburg und Kiel startet jetzt die PreVitaCOV-Studie. In dieser Medikamentenstudie wird untersucht, ob Kortison sowie die Vitamine B1, B6 und B12 bei Long Covid eine wirksame Therapie darstellen. Interessierte Studienteilnehmer*innen können sich ab sofort melden.

Beide Medikamente werden bereits seit Langem erfolgreich zur Behandlung anderer Erkrankungen eingesetzt: Kortison wirkt entzündungshemmend u.a. bei rheumatischen Erkrankungen und chronischen Entzündungsprozessen, B-Vitamine unterstützen die Nervenfunktion.

Wie läuft die Studie ab?

Die Teilnehmer*innen erhalten entweder Kortison oder Vitamin B oder beide Medikamente in Kombination oder ein Placebo. Das Medikament muss vier Wochen eingenommen werden.
Die Studie wird doppelblind durchgeführt, d.h. weder die Teilnehmer*innen noch das Studienteam wissen, wer ein Medikament oder ein Placebo erhält.
Termine vor Ort in einer der heimatnahen Studienzentralen (Tübingen, Würzburg oder Kiel) finden jeweils zu Beginn und nach vier Wochen statt. Fragen zu einer potenziellen Besserung der spezifischen Symptome werden in drei separaten Telefonaten erhoben.

Wer kann an der Studie teilnehmen?

Studienteilnehmende müssen volljährig sein und an einer der folgenden Long Covid-Beschwerden leiden: Müdigkeit (Fatigue), Luftnot, Konzentrationsstörungen, Angstzustände, Depressivität.
Die Corona-Infektion sollte mindestens 3 Monate zurückliegen.
Die bei der Studie eingesetzten Medikamente Kortison und hoch dosiertes Vitamin B dürfen noch nicht längerfristig gegen die Symptome von Long Covid eingenommen worden sein.

Die PreVitaCOV-Studie wird vom Institut für Allgemeinmedizin und Interprofessionelle Versorgung am Universitätsklinikum Tübingen (Ärztliche Direktorin: Prof. Stefanie Joos) gemeinsam mit den allgemeinmedizinischen Instituten an den Universitätskliniken Würzburg und Kiel in Kooperation mit der Immanuel Klinik Rüdersdorf durchgeführt. Sie wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) mit rund 920.000 Euro gefördert.