PräventionKnopfzellen: Gefahr für Kleinkinder durch Verschlucken

Knopfzellen werden oft in Spielzeugen verwendet. Besonders gefährlich: Verschlucken Kinder die Batterien, können sie die Schleimhäute der Speiseröhre verätzen.

Kind spielt mit einem Spielzeug-Feuerwehrauto.
K.Oborny/Thieme; posed by a model.

Die kleinen Batterien müssen in den Spielzeugen so verbaut sein, dass Kinder keinen direkten Zugriff darauf haben. Eltern sollten bei der Lagerung einzelner Batterien darauf achten, dass die Knopfzellen für Kinder unzugänglich sind.

Knopfzellen werden häufig in batteriebetriebenen Spielzeugen und Dekorationen verwendet. Beim Verschlucken von Knopfzellen können diese in der Speiseröhre stecken bleiben und die Schleimhaut schwer schädigen. Die Kommission „Bewertung von Vergiftungen“ des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) rät zur besonderen Vorsicht.

In den vergangenen zehn Jahren wurden dem BfR mehrere hundert Fälle von Kliniken und Giftinformationszentren mitgeteilt, bei denen es zum Verschlucken von Knopfzellen kam. 

Das BfR rät, Knopfzellen vor Säuglingen und Kleinkindern unzugänglich aufzubewahren. "Nach dem Verschlucken einer Knopfzelle sollte umgehend eine Untersuchung in einer Klinik erfolgen“, empfiehlt BfR-Präsident Prof. Andreas Hensel.

Mit Knopfzellen betriebene Geräte werden besonders häufig in der Weihnachtszeit verwendet: in LED-Teelichtern, der Weihnachtsbeleuchtung, Grußkarten mit Musik und Fernbedienungen für Beleuchtungen. So kann auf die Sicherheit von Kindern geachtet werden:

  • In der EU vertriebenes Spielzeug mit Knopfzellen muss so gesichert sein, dass kein direkter Zugriff auf die Knopfzelle möglich ist (z. B. durch ein mit Schrauben gesichertes Batteriefach).
  • Auch bei anderen Geräten, die mit Knopfzellen betrieben werden, sowie bei der Lagerung von neuen und gebrauchten Knopfzellen sollten Eltern unbedingt darauf achten, dass jegliche (auch vermeintlich leere) Knopfzellen für Kinder unzugänglich aufbewahrt werden.

Häufig wird das Verschlucken der Knopfzelle zunächst nicht bemerkt. Bleibt die Knopfzelle in der Speiseröhre stecken, ist dies besonders gefährlich. Durch den Kontakt mit den feuchten Schleimhäuten kommt es zum Stromfluss. An der Grenzfläche zwischen Knopfzelle und Schleimhaut entstehen dabei Hydroxidionen, die zu schwerwiegenden Verätzungen führen können. Ein erhöhtes Risiko besteht für Kleinkinder beim Verschlucken von großen Knopfzellen (ab 20 mm), da ein Steckenbleiben in der engen kindlichen Speiseröhre dann besonders wahrscheinlich ist.

Mögliche Vergiftungssymptome

Bleibt die Knopfzelle in der Speiseröhre stecken, entwickeln sich zunächst oft keine Symptome oder nur leichtes Unwohlsein. Nach einigen Stunden kommt es zu Erbrechen, Appetitlosigkeit, Fieber oder Husten. Im weiteren Verlauf treten an der Kontaktstelle zwischen Knopfzelle und Speiseröhre zunehmend Gewebeschädigungen auf, die zu Blutungen und Absterben des Gewebes führen können. Als Spätfolge kann sich die Speiseröhre narbig verengen. In seltenen Fällen können die Komplikationen zum Tod führen.

Je stärker die Batterie geladen ist und je länger die Knopfzelle in der Speiseröhre verbleibt, desto ausgeprägter können die gesundheitlichen Schäden sein. Kann die Knopfzelle die Speiseröhre passieren, so sind nur selten Komplikationen zu erwarten. In diesen Fällen reicht es meist, das natürliche Ausscheiden der Knopfzelle unter ärztlicher Kontrolle abzuwarten.

Das BfR rät schon beim begründeten Verdacht des Verschluckens einer Knopfzelle zu einer sofortigen Untersuchung in der Kinderklinik.

Quelle: Bundesinstitut für Risikobewertung