ErnährungHohe Verwechslungsgefahr bei Bärlauch

Bärlauch wird oft mit dem giftigen Maiglöckchen oder der sehr giftigen Herbstzeitlose verwechselt: Der Verzehr kann tödlich enden. Lesen Sie hier, wie Sie Bärlauch erkennen.

Bärlauchwald
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Die Verwechslung von Bärlauch mit Maiglöckchen oder Herbstzeitlose führt in jeder Saison erneut zu Vergiftungsfällen.

Bärlauch, im Volksmund auch Waldknoblauch genannt, wächst in krautreichen, schattigen und nährstoffreichen Laub- und Mischwäldern, Auwäldern, Parkanlagen und Nutzgärten. Im Frühjahr treiben aus kleinen Zwiebeln meist zwei saftig grüne, lanzettförmige Blätter aus, die auch in der Küche verwendet werden.

Verwechslungsgefahr mit giftigen Pflanzen

Die jungen Blätter ähneln denen des giftigen Maiglöckchens und der sehr giftigen Herbstzeitlosen. Das führt häufig zur Verwechslungen, wie die langjährige Dokumentation in den Giftinformationszentren der Länder und im Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR). zeigt. „Solche Verwechslungen führen in jeder Saison zu Vergiftungsfällen mit zum Teil tödlichem Ausgang“, so Prof. Andreas Hensel, Präsident des BfR.

Vor allem in den Monaten April und Mai häufen sich in Deutschland die Vergiftungsfälle nach dem Sammeln von vermeintlichem Bärlauch

Vergiftungssymptome

  • Der Verzehr von Maiglöckchen kann zu Durchfällen und Erbrechen sowie in seltenen schweren Fällen zu Herzrhythmusstörungen führen.
  • Bei Vergiftungen mit Blättern der Herbstzeitlosen leiden die Betroffenen nach einer Latenzzeit von 6-12 Stunden unter heftigen Magendarmbeschwerden. Danach folgt eine 1-3-tägige symptomarme Phase, bis es schließlich zum Multiorganversagen kommt.
  • Treten nach einer Mahlzeit mit vermeintlich verwendetem Bärlauch gesundheitliche Beschwerden auf, sollte unverzüglich ein Giftinformationszentrum befragt oder ärztlicher Rat eingeholt werden.

Giftnotrufzentralen und Giftinformationszentren in Deutschland, Österreich und der Schweiz finden Sie hier: ww.bvl.bund.de

Vorsicht beim Sammeln von Bärlauch geboten

Um Bärlauch von giftigen Doppelgängern zu unterscheiden, reicht es in der Regel, ein grünes Laubblatt zwischen den Fingern zu zerreiben. Tritt dann nicht der für Bärlauch typische knoblauchartige Geruch auf, sollte man das Kraut lieber stehen lassen und die Hände sofort gründlich reinigen.

Allerdings hat die Geruchsprobe ihre Tücken: Wenn nämlich der Lauchgeruch von einem vorangegangenen Test noch an den Händen haftet, kann dies zu einem falschen Ergebnis verleiten. Wer Bärlauch sammelt, sollte also die Pflanze mit allen ihren Merkmalen gut kennen, um sie sicher von giftigen Gewächsen unterscheiden zu können. Das BfR rät, im Zweifelsfall besser auf den Verzehr selbst gesammelten Bärlauchs zu verzichten.

Im Lebensmittelhandel gehört Bärlauch häufig zum saisonalen Gemüsesortiment und stammt aus kontrollierten Kulturen. Außerdem besteht die Möglichkeit, Pflanzen oder Samen im Fachhandel zu kaufen und selbst anzubauen. So müssen Verbraucher*innen nicht auf den Genuss verzichten und vermeiden ein Vergiftungsrisiko.

Quelle: Bundesinstitut für Risikobewertung