KlimawandelAktualisiertes Faktenpapier: Was wir heute übers Klima wissen

Die globale Erwärmung ist eine Tatsache. Menschliches Handeln ist der Hauptgrund für den Klimawandel: Das aktualisierte Faktenpapier erklärt kompakt die wissenschaftlichen Fakten und welche Handlungsmöglichkeiten bestehen.

CO2, ökologischer Fußabdruck
Christian Horz/stock.adobe.com

Schnelle und drastische Minderungen der Treibhausgasemissionen sind der wichtigste Schritt, die Erderwärmung zu begrenzen.

"Der Klimawandel ist real. Wir sind die Ursache. Wir können noch etwas tun." schreiben die Wissenschaftler*innen des Deutschen Klimakonsortiums und seinen Partnern einleitend in ihrem aktualisierten Faktenpapier. 

Hitze und Dürre in Europa, Flutkatastrophe in Pakistan und Temperaturrekorde in Indien zeigen: Der Klimawandel verstärkt sich weiter, oft schneller als bisher angenommen. Das zeigt auch der neue Sachstandsbericht des Weltklimarates. Die aktuellen Daten und Erkenntnisse aus dieser und weiteren Studien der letzten Monate wurden nun in das Faktenpapier „Was wir heute übers Klima wissen“, eingearbeitet. Ein eigenes Kapitel widmet sich den neuesten Entwicklungen in Deutschland.

Anlässlich des ExtremWetterKongresses in Hamburg wurde das aktualisierte Faktenpapier Ende September veröffentlicht. Prof. Dr. Astrid Kiendler-Scharr, die Vorstandsvorsitzende des Deutschen Klima-Konsortiums, sagte dazu:

„Erfreulicherweise wird der Klimawandel inzwischen sehr breit kommuniziert. Ich bin mir aber nicht sicher, ob die vielen Informationen automatisch dazu führen, dass die Irreversibilität, die beispiellose Geschwindigkeit und die Dimensionen der Klimaveränderungen immer richtig eingeordnet werden können. Das Faktenpapier bietet hier Orientierung. Nüchtern und auf das Wesentliche konzentriert bietet es Wissenschaft aus erster Hand.“

In klarer und verständlicher Sprache sind die relevanten Zusammenhänge zum Klimawandel und seinen Folgen für Mensch und Natur zusammengefasst. Sie geben Antwort auf Fragen wie: Was sind Ursachen für die Veränderungen? Wie zeigen sie sich? Und worauf müssen wir uns in Zukunft einstellen? In 4 Kapiteln auf 29 Seiten erhalten Interessierte einen kompakten Überblick über Erkenntnisse, die in der Wissenschaft unumstritten sind.

Was für Deutschland bekannt ist

  • Das Tempo des Temperaturanstiegs hat deutlich zugenommen und beträgt deutlich mehr als im weltweiten Durchschnitt: rund 2°C mehr als zu Beginn der Wetteraufzeichnungen.
  • 9 der 10 wärmsten Jahre traten nach dem Jahr 2000 auf. Die Wissenschaftler*innen schließen statistische Zufälle oder natürliche Ursachen als Erklärung für die derartige Häufung von Wärmerekordjahren aus.
  • Die Häufigkeit und Intensität von Hitzewellen hat massiv zugenommen, sog. Eistage haben abgenommen. 
  • Starkregenereignisse  und zugleich längere Trockenperioden haben deutlich zugenommen. Geht der Klimawandel ungebremst weiter, rechnen die Wissenschaftler*innen mit einer starken Risikozunahme bei Trockenheit und deren Folgen.
  • Pflanzen und Tieren reagieren sensibel: z.B. breiten sich krankheitsübertragende Insekten aus, Blühzeitpunkte von Pflanzen verschieben sich, sodass sie nicht mehr zum Lebenszyklus bestäubender Insekten passen.
  • Land- und Forstwirtschaft leiden unter Trockenstress und geringen Niederschlägen durch Ernteeinbußen, Schadinsekten und zunehmende Waldbrandgefahr.
  • Binnenseen erwärmen sich mit der Folge von Fischsterben und für den Menschen gesundheitsgefährdender Algenausbreitung.
  • Die Temperaturen und der Meeresspiegel steigen auch an Nord- und Ostsee.

"Jedes Zehntelgrad zählt"

Geringe globale Erwärmungen können schwerwiegende Folgen haben, warnen die Wissenschaftler. "Jedes Zehntelgrad zählt." Der wichtigste Schritt sind demnach schnelle und drastische Minderungen der Treibhausgasemissionen, um den globalen Temperaturanstieg zu begrenzen, auf höchstens 1,5°C: Dänemark und Schweden ist es beispielsweise gelungen, zwischen 2005 und 2018 die Emissionen um mehr als ein Drittel zu senken. Belgien und Schweden haben den Kohleausstieg vollzogen.

Das 1,5°C-Ziel sei erreichbar - wenn wir die Treibhausgasemissionen senken.

Herausgegeben wird das Faktenpapier vom Deutschen Klima-Konsortium, gemeinsam mit seinen Partnern, Helmholtz-Klima-InitiativeDeutscher WetterdienstDeutsche Meteorologische GesellschaftExtremWetterKongress und klimafakten.de.

Die neue Fassung ist ab sofort auf der DKK-Website online verfügbar: www.deutsches-klima-konsortium.de/de/basisfakten.html

Quelle: Deutsches Klimakonsortium/Faktenpapier/Ni