Klima und Gesundheit„Aktionsbündnis Hitzeschutz Berlin“ entwickelt Hitzeschutzpläne

Allein in Berlin und Brandenburg gab es zwischen 2018 und 2020 1400 Hitzetote: Obwohl Hitzewellen lebensbedrohlich sein können, werden sie oft unterschätzt. Um Berliner*innen bei hohen Temperaturen zu schützen, haben Expert*innen Hitzeschutzpläne ausgearbeitet.

Hitzewelle mit Achtungschild
Daniel Ernst/stock.adobe.com

Akute Hitzewellen stellen ein großes Gesundheitsrisiko dar und können v.a. für vorerkrankte und ältere Menschen lebensbedrohlich sein.

Die Ärztekammer Berlin, die Deutsche Allianz Klimawandel und Gesundheit e.V. (KLUG) und die Senatsverwaltung für Wissenschaft, Gesundheit, Pflege und Gleichstellung haben sich zum bundesweit ersten Hitzeschutzbündnis zusammengeschlossen. Gemeinsam mit Berliner Expert*innen von Partnerorganisationen wurden Hitzeschutzpläne mit Checklisten für fünf Sektoren (stationärer Bereich, ambulanter Bereich, Öffentlicher Gesundheitsdienst, Feuerwehr/Katastrophenschutz, Pflege) des Gesundheitswesens erarbeitet. 

Berlin ist mit neuem Hitzeschutzbündnis Vorreiter in Deutschland

Bisher gibt es keine weitere Großstadt und kein Bundesland in Deutschland, indem Gesundheitsakteur*innen eine zentrale Rolle in der Erstellung und Umsetzung von Hitzeschutzplänen bei extremer Hitze übernehmen. Wirksame Maßnahmen sind jedoch dringend nötig, denn Hitze kann lebensgefährlich sein, besonders für ältere und vorerkrankte Menschen.

Ulrike Gote erklärt: „Neben konsequentem Klimaschutz müssen wir uns auch an die Klimakrise anpassen, damit unsere Städte lebenswerte Orte für alle bleiben. Um die Berlinerinnen und Berliner vor den gesundheitlichen Folgen extremer Hitze zu schützen, haben wir gemeinsam mit zahlreichen Gesundheitsakteur*innen Hitzeschutzpläne entwickelt, die nun zügig im Berliner Gesundheitswesen bekannt gemacht und umgesetzt werden sollen. Denn die nächste Hitzewelle mit Gefahren für die Gesundheit der Berliner Bevölkerung kommt bestimmt.“

Dr. med. Peter Bobbert, Präsident der Ärztekammer Berlin betont: „Zwischen den Jahren 2018 und 2020 gab es allein in Berlin und Brandenburg rund 1.400 Hitzetote. Hitze ist für Menschen mit Vorerkrankungen, Schwangere, kleine Kinder und alle, die im Freien arbeiten, eine konkrete Gefahr. Für ältere und vorerkrankte Menschen und insbesondere für diejenigen, die alleine wohnen, sind Hitzewellen lebensbedrohlich. Wir müssen als Gesellschaft die vulnerablen Gruppen vor dieser Gefahr schützen. Es wird unterschätzt, wie viele Menschen schon heute in Folge der Klimakrise auch hier in Berlin sterben.“

Doch Gesundheitsrisiken durch Hitze können schnell und deutlich reduziert werden. „Wir müssen die Gefahren gut verstehen und Hitzeschutzpläne systematisch in allen Gesundheitseinrichtungen entwickeln und umsetzen,“ so Dr. med. Martin Hermann, Vorstandsvorsitzender von KLUG. 

Quelle: Pressemitteilung/KLUG e.V.