Walnüsse könnten Stressempfinden und psychische Gesundheit verbessern, legt eine aktuelle Studie nahe. Ebenso scheint ein positiver Einfluss bezüglich der Stressauswirkungen auf das Darmmikrobiom wahrscheinlich, insbesondere bei Frauen.

Frühere Studien hatten bereits positive Effekte von Walnüssen auf die mentale Gesundheit gezeigt. In einer aktuellen randomisierten kontrollierten Studie der University of South Australia standen täglicher Walnussverzehr und der mögliche Einfluss auf die mentale Gesundheit, biochemische Marker und das Darmmikrobiom im Fokus.

80 Bachelor-Student*innen (n=80) wurden in je eine Interventions- und Kontrollgruppe aufgeteilt.

• Die Interventionsgruppe (n=41) erhielt frische, vorportionierte Walnüsse und wurde angewiesen, diese über den 16-wöchigen Studienzeitraum täglich zu essen (ca. 56 g pro Tag).
• Die Kontrollgruppe (n=39) wurde gebeten, auf Nüsse und fetten Fisch im Studienzeitraum zu verzichten.

Innerhalb von 3 Behandlungsintervallen erfolgten klinische Untersuchungen: zu Beginn des Semesters, während des Prüfungszeitraums und 2 Wochen danach.

Zu allen Untersuchungszeitpunkten erfolgten Blut-, Speichel- und Stuhlanalysen sowie Befragungen anhand standardisierter Fragebögen. 

Ergebnisse

Die Auswertung der Fragebögen zeigte, dass sich der akademische Stress besonders vor und während Prüfungsphasen negativ auf mentale Gesundheit und psychisches Befinden auswirkt (auf den AQoL-8D- und MHC-Fragebögen). Im Vorfeld der Prüfungen berichteten die Teilnehmer*innen gestiegene Stress- und Depressionswerte (auf dem DASS21-Fragebogen), nicht jedoch die Teilnehmer*innen der Interventionsgruppe.

Auch in den Blut-, Speichel- und Stuhlanalysen zeigten sich negative Einflüsse von Stress wie gesunkene Gesamtprotein- und Albuminwerte im Blut sowie eine verringerte Diversität der Darmmikrobiota in Stressphasen bei den weiblichen Teilnehmer*innen.

Bei täglichem Walnusskonsum waren eine Reihe positiver Effekte nachweisbar:

• Insgesamt ein positiver Einfluss auf die mentale Gesundheit, das legen insbesondere die Scores für Stress und Depression nahe.
• Die Gesamtprotein- und Albuminspiegel stiegen bei täglichem Walnusskonsum, was möglicherweise auf einen schützenden Effekt verweist.
• In der Walnussgruppe sank das Enzym Alpha-Amylase, was die These stützt, dass Walnüsse bei Stress protektive Eigenschaften aufweisen.
• Die negativen Stressauswirkungen auf das Darmmikrobiom bei den weiblichen Teilnehmer*innen, d.h. die geringere Diversität in Stressphasen, waren in der Walnussgruppe milder ausgeprägt als in der Kontrollgruppe.
• Bei den Teilnehmer*innen der Walnussgruppe zeigte sich eine verbesserte Schlafqualität.

Fazit

Vorangegangene Untersuchungen haben gezeigt, dass Walnüsse zahlreiche Nährstoffe enthalten, die förderlich für Gehirn und Darm sind: u.a. Omega-3-Fettsäuren, Antioxidantien, Melatonin, Polyphenole, Folsäure und Vitamin E. Etwa eine halbe Tasse Walnüsse täglich kann die psychische Gesundheit, metabolische Stressmarker und den Schlaf in Stressphasen bei Student*innen verbessern, schlussfolgern die Forscher*innen.

Die WHO habe festgestellt, dass etwa 75% der psychischen Störungen junge Menschen unter 24 Jahren betreffen, das mache Student*innen zu einer besonders vulnerablen Gruppe, so Studienleiter Mauritz Herselman.

Einschränkend merken die Forscher*innen an, dass Männer in der Studie unterrepräsentiert waren. Ebenso seien Placebo-Effekte möglich, da die Studie nicht verblindet war. Weitere Studien seien notwendig.

Quelle: www.newswise.com/Ni

Literatur

Herselman MF, Bailey S, Deo P et al. The Effects of Walnuts and Academic Stress on Mental Health, General Well-Being and the Gut Microbiota in a Sample of University Students: A Randomised Clinical Trial. Nutrients 2022; DOI: https://doi.org/10.3390/nu14224776