FieberWärmeanwendungen können bei Fieber helfen

Wärme zuzuführen, während die Körpertemperatur steigt, erscheint im ersten Moment paradox. Forschende der Universität Witten/Herdecke haben nun Hinweise darauf gefunden, dass auch Wärmeanwendungen bei Fieber helfen können.

Krankenschwester hat die Temperatur bei dem Patienten gemessen.
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In anderen Kulturen werden hydrotherapeutische Wärmeanwendungen bereits zur Unterstützung bei Fieber angewendet.

Kühlende Anwendungen wie Wadenwickel oder fiebersenkende Medikamente sind hierzulande die gängigsten Maßnahmen gegen Fieber. In einer neuen Übersichtsarbeit haben Forschende der Universität Witten/Herdecke Hinweise darauf gefunden, dass auch Wärmeanwendungen bei Fieber helfen können.

Wärmeanwendungen bei Fieber – paradox?

Zunächst erscheint es paradox, Wärme zuzuführen, während die Körpertemperatur steigt. Hydrotherapeutische Wärmeanwendungen wie warme Fußbäder oder Körnerkissen sind jedoch in den Regionen des Nahen Ostens und Asiens üblich bei der Unterstützung fiebernder Patient*innen. Daten der Übersichtsarbeit zeigen teilweise, dass nach diesen Wärmeanwendungen die Körpertemperatur sinkt. Die meisten hier untersuchten Studien nennen dabei Temperaturen um die 40° Celsius.

„Wir vermuten, dass Wärmeanwendungen den Körper in der energieintensiven und unangenehmen Phase des Fieberanstiegs entlasten. Schließlich muss der Patient oder die Patientin so weniger Wärme selbst produzieren, um den Infekt zu bekämpfen“, resümiert Prof. Martin, Leiter des Forscherteams. Diese Entlastung kann somit dazu führen, dass man sich trotz Fieber etwas wohler fühlt und das Fieber nicht unnötig hoch steigt.

Weitere Forschung in Planung

Die Hinweise aus der Übersichtsarbeit werden am Lehrstuhl weiter erforscht. Es laufen zurzeit Studien zur klinischen Untersuchung der Zusammenhänge zwischen Wärme und Fieber, deren Ergebnisse noch ausstehen. Bisherige Ergebnisse sind auf der Projektseite www.feverapp.de zu finden, welche vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert wird.

Quelle: Pressemitteilung/Universität Witten/Herdecke