Aus der ForschungStudie: Kein erhöhtes Hirntumorrisiko durch Handynutzung

Die Befürchtung, dass die Nutzung von Mobiltelefonen das Hirntumorrisiko steigen lässt, wurde durch die 5G-Einführung erneut befeuert. Eine britische Studie stützt nun Studienergebnisse, dass kein erhöhtes Hirntumorrisiko nachgewiesen werden kann.

Frau telefoniert mit dem Handy in einem Cafe
Jacob Lund/stock.adobe.com; posed by a model

Trotzdem kein erhöhtes Risiko nachgewiesen werden konnte, empfehlen die Studienautor*innen Vieltelefonierer*innen Freisprecheinrichtungen oder Lautsprecher zu nutzen.

Die Befürchtung, dass die Nutzung von Mobiltelefonen das Risiko für Hirntumoren steigen lässt, steht schon länger in der Diskussion. Mit der Einführung der 5G-Technologie wurde diese erneut befeuert. Eine große britische Studie gibt nun Entwarnung.

Die Forscher*innen werteten dazu Daten der britischen prospektiven Million Women Study aus. Rund 776.000 Frauen hatten 2001 Fragebögen zur Mobilfunknutzung ausgefüllt, 2011 wurde die Hälfte der Frauen erneut befragt und dann im Schnitt 14 Jahre über ihre Verbindung zum NHS nachverfolgt. Die Handynutzung wurde im Hinblick auf 4 Arten von Hirntumoren untersucht: Gliome, Akustikusneurinome, Meningeome und Hypophysentumoren.   

Die wichtigsten Ergebnisse im Überblick

  • Rund 75% der Frauen zwischen 60 und 64 Jahren und knapp 50% der Frauen zwischen 75 und 79 Jahren nutzten ein Mobiltelefon. 
  • 3268 Frauen (0,42%) eintwickelten in der 14-jährigen Nachbeobachtungszeit einen Hirntumor.
  • Zwischen den Frauen, die noch nie ein Handy benutzt hatten und den Mobiltelefonbenutzerinnen gab es hinsichtlich des Hirntumorrisikos keine signifikanten Unterschiede.
  • Ebenso fand sich kein Unterschied bei der Dauer der Handynutzung: Egal ob das Handy täglich, 20 Minuten wöchentlich genutzt wurde und auch nicht bei Frauen, die über 10 Jahren mit dem Handy telefonierten.
  • Die Inzidenz von rechts- und linksseitigen Tumoren war bei den Handynutzerinnen ähnlich, obwohl tendenziell wesentlich häufiger auf der rechten Seite telefoniert wird.

Unklar bleibt, ob die möglichen verbundenen Risiken sich bei häufigerer Handynutzung von den Ergebnissen in der Studie unterscheiden. In der Studienkohorte gaben nur 18% der Frauen an, wöchentlich 30 Minuten oder länger mit dem Handy zu telefonieren.

Quelle: Pressemitteilung/University of Oxford

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