CoronavirusSARS-CoV-2: So sieht das Virus wirklich aus

Bisherige Darstellungen des Coronavirus SARS-CoV-2 beruhten auf niedrig aufgelösten Elektronenmikroskopie-Bildern oder Wissen über das eng verwandte Virus SARS-CoV-1. Ein Forscherteam von der Universität Hamburg hat nun ein neues Modell des Virus erstellt.

Coronavirus, Modell
UHH/Thorn

SARS-CoV-2 hat weniger Stacheln als bisher angenommen: Nur rund 25 statt etwa 100 wie bei SARS-CoV-1.

Zu Beginn der Corona-Pandemie gab es nur wenig gesicherte Daten über das Virus SARS-CoV-2. Darstellungen beruhten auf niedrig aufgelösten Elektronenmikroskopie-Bildern oder Wissen über das eng verwandte Virus SARS-CoV-1. Ein Forscherteam der Universität Hamburg hat nun ein neues Modell des Virus erstellt, welches der Öffentlichkeit zur Verfügung steht.

Coronavirus Structural Task Force

An der „Coronavirus Structural Task Force“ sind mittlerweile 26 Forschende aus 7 Ländern beteiligt und die Gruppe wird von der Universität Hamburg aus koordiniert.

„Wir haben oft in enger Zusammenarbeit mit den Originalautorinnen und -autoren wissenschaftlicher Studien und Arzneimittelentwicklern Antworten auf Fragen zur Strukturbiologie des Virus gesucht: Wie es in eine Zelle eindringt, wie es aussieht, welche Folgen Mutationen für die Funktion des Virus haben“, sagt Biophysikerin Dr. Andrea Thorn.

Neues Aussehen des Virus SARS-CoV-2

Das neue Modell der Task Force korrigiert frühere Annahmen über das Aussehen des Virus: So ist dieses kleiner als ursprünglich angenommen. Seine Stacheln sind sehr biegsam und schwimmen in der Virushülle. Die Anzahl der Stacheln ist ebenfalls geringer als bisher angenommen: Es sind circa 25 statt etwa 100 wie bei SARS-CoV-1. Das Team hat eine umfassende, frei verfügbare Bildersammlung erstellt und zusammen mit der Universität Utah ein Video erstellt, dass die Infektion einer Lungenzelle durch SARS-CoV-2 genau zeigt.

Interessierte können das 3D-Modell online ansehen oder sich mit einem 3D-Drucker selbst eines herstellen. Eine Anleitung sowie wissenschaftliche Informationen zum Modell sind ebenfalls verfügbar.

Quelle: Pressemitteilung/Universität Hamburg