ForschungPost-COVID: Bayern fördert Bamberger Projekt zu integrativen Therapieansätzen

Der bayrische Gesundheitsminister Klaus Holetschek stärkt die interdisziplinäre Forschung in der Post-COVID-Behandlung: Gefördert wird ein Projekt der Klinik für Integrative Medizin und Naturheilkunde der Sozialstiftung Bamberg.

Der bayrische Gesundheitsminister Klaus Holetschek
Quelle: Bayrisches Staatsministerium für Gesundheit und Pflege

Der bayrische Gesundheitsminister Klaus Holetschek fördert die Forschung zur integrativen Medizin bei Post-COVID.

Die bayrische Staatsregierung fördert das Projekt "Forschungszyklus: Integrative Medizin und Naturheilkunde in der Behandlung des Post-COVID-Syndroms: Ein multimodaler Therapieansatz" mit rund 87.000 Euro. Der bayrische Gesundheitsminister Klaus Holetschek sagte anlässlich der Übermittlung eines Förderbescheids an die Klinik für Integrative Medizin und Naturheilkunde der Sozialstiftung Bamberg:

„Die integrative Medizin kann uns bei der Therapie von Post-COVID dabei helfen, die Möglichkeiten der konventionellen Medizin und der Naturheilkunde in einem ganzheitlichen Ansatz bestmöglich zu nutzen. Deshalb unterstützt die Staatsregierung entsprechende Forschungsprojekte im Rahmen der bayerischen Förderinitiative Versorgungsforschung zum Post-COVID-Syndrom.“

Das Projekt der Sozialstiftung Bamberg hat das Ziel, Methoden der integrativen Medizin und der Naturheilkunde zur Behandlung des Post-COVID-Syndroms zu bewerten. Zudem soll festgestellt werden, inwiefern die Therapieansätze für eine Übernahme in die Regelversorgung geeignet sind. Holetschek betonte: „Post-COVID ist ein Thema, das vielfältige Ausprägungen hat und welches unsere Gesellschaft noch länger beschäftigen wird. Wir brauchen in diesem Bereich deshalb entsprechend breite Therapieansätze. Integrative Medizin und Naturheilkunde können hierzu einen wichtigen Beitrag leisten.“

Kneippsche Verfahren und erweiterte Naturheilkunde

Das Vorhaben ist in zwei Projektteile gegliedert. Im ersten Teil erfolgt die Anwendung und Evaluierung eines stationären, multimodalen Therapieprogramms, das unter anderem klassische Kneippsche Verfahren und Verfahren der erweiterten Naturheilkunde beinhaltet. Die Wirksamkeit, Sicherheit und Nachhaltigkeit des Therapieansatzes werden durch eine begleitende prospektive Longitudinalstudie im Rahmen eines 14-tägigen, stationären Klinikaufenthalts der Patient*innen evaluiert.

Im zweiten Teil wird ein tagesklinisches Konzept verfolgt, das sich über elf Wochen erstreckt. Die Patient*innen werden darin mit einem multimodalen Stressreduktions- und Lebensstilmodifikationsprogramm behandelt: Module des Konzepts sind

  • Ernährungsverbesserung,
  • Bewegungsförderung,
  • Anwendungen zur Selbstfürsorge und Copingstrategien,
  • Ganzkörperhyperthermie,
  • Sauerstofftherapie.

Die Evaluation erfolgt durch eine prospektiv randomisiert kontrollierte Studie. Unterstützt wird die Behandlung durch E-Health-Komponenten, darunter ein Fitnesstracker zur Feedback- und Datengenerierung sowie digitale Lernmodule.

Das Projekt wird im Rahmen der bayerischen Förderinitiative mit bis zu rund 87.000 Euro gefördert und läuft bis zum 31.12.2022.

Quelle: Pressemitteilung/Bayrisches Staatsministerium für Gesundheit und Pflege