Herz-Kreislauf-ErkrankungenHoher Olivenölverzehr - geringeres Sterberisiko?

Menschen, die regelmäßig Olivenöl in ihren Speiseplan integrieren, haben ein geringeres Mortalitätsrisiko u.a. für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Krebs, respiratorische und neurodegenerative Erkrankungen. Das legt eine aktuelle Studie nahe.

Oliven, Olivenöl
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Dass Olivenöl gesund ist, ist bekannt. Jetzt verdichten sich die Hinweise, dass es möglicherweise das Sterberisiko bei häufigen Erkrankungen senkt.

Menschen, die regelmäßig Olivenöl in ihren Speiseplan integrieren, verringern ihr Risiko an häufigen Erkrankungen zu sterben. Das legt eine aktuelle Studie nahe. Demnach ist es auch sinnvoll, Butter, Margarine, Mayonnaise und Fette aus Milchprodukten partiell durch Olivenöl zu ersetzen.

Für die Studie wurden die Daten aus der Nurses Health Study (1990-2018) und der Health Professionals Follow-up Study (1990-2018) ausgewertet. Insgesamt analysierten die Forscher*innen Daten von rund 60.000 Frauen und knapp 32.000 Männern, die zu Studienbeginn 1990 weder Herz-Kreislauf- noch Krebserkrankungen aufwiesen. Alle 4 Jahre wurden die Ernährungsgewohnheiten bei den Studienteilnehmer*innen abgefragt, u.a. wie oft sie im Durchschnitt bestimmte Lebensmittel verzehrten und welche Art von Ölen und Fetten sie zum Kochen, Backen, Braten und bei Tisch verwendeten.

Im Verlauf der 28 Beobachtungsjahre traten knapp 37.000 Todesfälle auf. Der Vergleich der Teilnehmer*innen mit dem niedrigsten Olivenölkonsum (nie oder weniger als 1-mal pro Monat) zeigten diejenigen mit dem höchsten Verzehr (> 7g täglich/> 1/2 Esslöffel) signifikante Assoziatiationen zwischen Olivenölverzehr und Mortalitätsrisiko: In dieser Gruppe war das Mortalitätsrisiko um 18% geringer für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, 17% geringer bei Krebserkrankungen, 18 % geringer bei respiratorischen Erkrankungen und um 29% niedriger bei neurodegenerativen Erkrankungen. 

Auch der Ersatz von Fetten wie Butter, Margarine, Mayonnaise oder Milchfett durch Olivenöl zeigte Vorteile: Die Gesamt- und ursachenspezifische Mortalität war um 8-34 % niedriger. Bei Ersatz durch andere Öle konnten keine signifikanten Assoziationen gefunden werden.

Die Ergebnisse unterstützen die gängigen Ernährungsempfehlungen, die Aufnahme von Olivenöl und anderen ungesättigten Fetten zu erhöhen, so Marta Guasch-Ferre, Hauptautorin der Studie. Allerdings seien noch viele Fragen offen. Beispielsweise, ob ein höherer Olivenölkonsum ein Marker für eine insgesamt gesündere Ernährung und höheren sozioökonomischen Status ist; ob die Assoziationen kausal sind oder falsch. Ebenso unklar ist, welche Mengen an Olivenöl für eine schützende Wirkung verzehrt werden sollten. Dies müsse in weiteren Studien geklärt werden, so die Forscher*innen.

Quelle: Pressemitteilung/American College of Cardiology

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